95. Auktion

6.5.2017

Lot 247

Louis Ourry à Paris, 130 mm, 1900 g, circa 1680
Bedeutende, einzeigrige Karossenuhr mit Halbstunden-/Stundenselbstschlag und Wecker
Geh.: Bronze, feuervergoldet, Bodenglocke. Ziffbl.: weißer Ziffernring, zentrale drehbare vergoldete Weckerscheibe. Werk: Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, 3 Federhäuser, 2 Hämmer, Spindelhemmung, Schlossscheibe, aufgesetztes gebläutes Eisengesperr, vierarmige Stahlunruh.
Die Rückseite ziert die Gravur eines erzbischöflichen Wappens, darunter ein Wappen mit einer bekrönenden Marquis Krone sowie drei Burgtürmen. Höchstwarscheinlich aus dem Besitz des Erzbischofs und Grafen Louis Joseph de Chateauneuf Comte de Rochebonne (1685-1729). Dass die Uhr für einen Würdenträger gemacht wurde, zeigt auch schon das äußerst ansprechende Werk mit den feinst gearbeiteten Geperren, den gebläuten Zierelementen und dem schön gestalteten durchbrochenen Federhaus für das Schlagwerk. Bemerkenswert auch die feinst floral gravierte Weckerscheibe aus vergoldetem Messing im Zentrum des Zifferblatts.
Louis Ourry wurde in Blois als Sohn des Apothekers Jacques und seiner Frau Marie Lepelletier geboren. Im Jahr 1684 wurde er Meister in Paris und arbeitete unter der Adresse Quai Pelletier. Als er 1699 in Paris starb, führte seine Witwe Suzanne Guineaui den Aufzeichnungen nach sein Geschäft am Quai des Orfèvres in Blois weiter. Bei einer Inventur ihrer Geschäftsräume im Dezember des Jahres 1700 wurde festgestellt, dass nicht weniger als 17 Uhren gegen den Erlass gegen unangemessenen Luxus verstießen - Ourry hatte öfters Gehäuse von A.C. Boulle für seine Uhren verwendet und zählte wichtige Persönlichkeiten wie den Président de Montholon zu seinen Kunden.

Verkauft

schätzpreis
20.00030.000 €
Realisierter Preis
22.400 €