96. Auktion

18.11.2017

Lot 412

Dufalga à Paris, 41 mm, 87 g, circa 1775
Prachtvolle, mit wertvollen Diamanten besetzte Goldemail-Spindeltaschenuhr "à trois couleurs" mit "à toc et à tact" - Viertelstundenrepetition
Geh.: 20Kt Gold, transluzides Email, Diamanten, Bodenglocke. Ziffbl.: Email. Werk: Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, dreiarmige Stahlunruh.
Das fein gearbeitete Gehäuse aus dreifarbigem Gold ist auf der Rückseite guillochiert und transluzid blau emailliert. Das Zentrum ist verziert mit einem Blumenbouquet, geformt aus aufgelegten Golddrahtfassungen und Diamanten im Altschliff. Auf dem Gehäuserand befindet sich eine diamantbesetzte Blütengirlande mit bekrönender Schleife, begleitet von punzierten Blattranken aus zweifarbigem Gold. Die Vorderseite mit diamantbesetzter Lunette ist ähnlich dekoriert und besitzt einen großen Diamanten zum Öffnen des Gehäuses.
Provenienz: Hôtel des Ventes Talma, Mâitre Jean-Robert Petit, Nantes, 5. April 1992, Lot 106.
Ähnliche Werke von Dufalga:
- Ein prachtvolles Goldemail Chatelaine, signiert "Dufalga à Paris", Gehäusemacher-Punzzeichen "HF" im Musée International D'Horlogerie, La Chaux-de-Fonds, Schweiz, circa 1780 ("Catalogue d'oevre choisies", Catherine Cardinal und Jean-Michel Piguet, Lot 179, S. 170-171).
- Eine schöne Taschenuhr aus Gold und transluzid rotem Email mit floralem Diamantdekor, signiert "Dufalga à Genève", circa 1775. Das Zifferblatt und das Werk ist nahezu identisch mit der hier vorliegenden, "Dufalga à Paris" signierten Uhr. Die Gehäusedekoration ist gleichartig, allerdings in einer etwas einfacheren Version. Terence Camerer Cuss schreibt sogar "Beachten Sie die Ähnlichkeit zu zeitgenössischen Pariser Arbeiten" (Terence Camerer Cuss, "The Camerer Cuss book of antique watches", 1976, Farbabbildung 3, S. 100-101 und Abbildung 69, S. 131).
- Ein feines Chatelaine aus dreifarbigem Gold mit Diamantbesatz, signiert "Dufalga à Paris", Gehäusemacher-Punzzeichen "HF". Wiederum eine ähnliche Arbeit, wie die oben genannte, mit der Signatur "Dufalga à Genève". Dr. Peter Friess, Direktor and Kurator des Patek Philippe Museums in Genf datiert die Uhr auf 1775. Zu Philippe Caffarello Dufalga (1711-1794) bemerkt er im Index "ein Uhrmacher hauptsächlich bekannt für luxuriöse Uhren" (Patek Philippe Museum, Band III, S. 337, Inv. S-181).
- Im Louvre in Paris befindet sich eine Taschenuhr aus dreifarbigem Gold, signiert "Dufalga à Genève", Gehäusemacher-Punzzeichen "HF", circa 1765 ("Les montres et horloges de table du musée du Louvre", Tome I, La collection Olivier, Nr. 270, S. 202).
- In der Sammlung Edouard Gélis im Paul-Dupuy Museum in Toulouse, befinden sich zwei weitere Uhren mit der Signatur "Dufalga à Genève" mit den Gehäusemacher-Punzzeichen "HF", circa 1765 (Michel Hayard, "Chefs-d'oeuvre de l'horlogerie ancienne", Collection du musée Paul-Dupuy de Toulouse, S. 232-233, inv. 18245 und 18259.
Über die Identität Dufalgas gibt es in den einschlägigen Unrmacherverzeichnissen eine Menge Unstimmigkeiten. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei der vorliegenden Uhr um ein Werk Philippe Cafarello Dufalgas (1712 Frankeich - 1794 Genf), Sohn von Francois Dufalga, von Revel, Haut-Languedoc, Frankreich. Zusammen mit seinem Vater kam Philippe Cafarello nach Genf, wo er 1745 eingebürgert wurde. Er war bekannt für die Herstellung luxuriöser Uhren. Vermutlich arbeitete er in Genf und in Paris, was die beiden Signaturen "Dufalga à Paris" und "Dufalga à Genève" erklären würde, beide mit demselben Gehäusemacher "HF", dessen Identiät leider unbekannt bleibt.

schätzpreis
12.00015.000 €
Realisierter Preis
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