96. Auktion

18.11.2017

Lot 263

John Arnold & Son, London, Invt. et Fecit, Werk Nr. 85 / 175, 156 x 105 mm, circa 1794
Bedeutendes Schiffschronometer mit 2 Tagen Gangreserve und Arnolds Federchronometerhemmung mit Z-Unruh
Geh.: Mahagoni, achteckig. Ziffbl.: versilbert. Werk: Messingwerk, Kette/Schnecke, Z-Unruh mit 2 Gewichten und 2 Schrauben.
Dieses Schiffschronometer des berühmten John Arnold beeindruckt nicht nur durch seine enorme Bauhöhe und die große Z-Unruh von 43 mm Durchmesser, sondern auch durch den hervorragenden, originalen Erhaltungszustand mit der ursprünglichen Arnoldschen Hemmung und Z-Unruh.
Abgebildet und beschrieben in: "100 Jahre Präzisionsuhren" von John Arnold bis Arnold & Frodsham 1763-1862" von Hans Staeger, Filderstadt 1997, Seite 317f.
John Arnold (1736-1799)
Nach seiner Lehrzeit bei seinem Vater in Cornwall liess sich John Arnold 1760 in London nieder. 1764 überreichte er König George III eine Uhr mit Achtelrepetition und Zylinderhemmung, die in einem Ring montiert war. Als Arnold 28 war, wiesen seine Uhren - ob mit Spindel- oder Zylinderhemmung - bereits interessante originelle Bauteile auf, wie z.B. die lineare Temperaturkompensation oder die Minutenrepetition mit 10 Minuten-Stufen (statt der gebräuchlichen 15 Minuten-Stufen). Um 1768 begann Arnold, sich für Marinechronometer zu interessieren. Er führte sein Geschäft ab 1771 in den Adelphi Buildings in der Adam Street, Strand, und experimentierte dort über die nächsten 11 Jahre mit Marinechronometern. 1774 konstruierte Arnold eine Wippen-Chronometerhemmung; 1776 erfand er die Endkurven für die zylindrische Unruhfeder und bezog diese Konstruktion in das Patent für eine Bimetall-Unruhkompensation mit ein, das er 1782 einreichte. Später entwickelte Arnold noch zahlreiche weitere Unruh-Konstruktionen wie Doppel-T, Doppel-S, Z, O-Z, und U. Arnold, der ab 1783 Mitglied in der Gilde der Uhrmacher war, war der Erste, der den Begriff "Chronometer" im heutigen Sinn verwandte und es außerdem verstand, Harrisons Konstruktionen für den praktischen Gebrauch zu vereinfachen. 1787 ging Arnold mit seinem Sohn John Roger eine Partnerschaft ein und änderte den Firmennamen in "Arnold & Son" (Arnold & Sohn); die Firma trug diesen Namen bis zu seinem Tod.

Verkauft

schätzpreis
12.00020.000 €
Realisierter Preis
55.800 €