97. Auktion

12.5.2018

Lot 429

Duquesne à Paris, 59 mm, 218 g, circa 1700
Schwere, einzeigrige "Oignon" Spindeltaschenuhr mit Wecker
Geh.: Silber, randseitig durchbrochen gearbeitet und dekoriert mit Voluten, Maskarons, Vögeln und Hasen, sowie Medaillons mit gravierten Stadtansichten, Bodenglocke. Ziffbl.: Silber, Champlevé, zentrale Weckerscheibe. Werk: Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, dreiarmige Messingunruh.
"Oignons" waren eine französische Spezialität während der letzten 30 Regierungsjahre des Sonnenkönigs und nur wenig darüber hinaus. Oignons mit nur einem Zeiger und ohne Zusatzfunktion werden grundsätzlich durch das Zeigerzentrum aufgezogen, wo unter dem Zifferblatt ein Stahlzahnrad die Kraft auf ein weiteres überträgt, das auf die Schneckenwelle aufgesetzt ist; zweizeigrige Oignons haben das Aufzugsloch konstruktionsbedingt im Zifferblatt. Man nimmt an, dass es in Frankreich Ateliers für die Herstellung von Oignon-Rohwerken gegeben hat, aber bis jetzt ist kein einziges solches Rohwerk gefunden worden. Der große Platinenabstand der Oignons macht die Werke sehr übersichtlich und der Betrachter kann ohne Mühe Einzelteile und Funktion derselben, wie an einem Großmodell, betrachten, was sicherlich den besonderen Reiz dieser Uhren ausmacht. Das Oignon stellt eine robuste, gebrauchstüchtige Taschenuhr dar, die - im Gegensatz zu bisherigen Taschen- und Halsuhren - die Uhrzeit mit einer ausreichenden Genauigkeit angeben.

Verkauft

schätzpreis
2.5006.000 €
Realisierter Preis
3.700 €