99. Auktion

11.5.2019

Lot 289

Thomas Earnshaw, London, Werk Nr. 3203, 56 mm, 153 g, circa 1798
Englische Doppelgehäuse-Taschenuhr mit Zylinderhemmung von einem der berühmtesten britischen Chronometerbauer
Geh.: 18Kt Rotgold, Gehäusemacher-Punzzeichen "TH (Thomas Hardy)". Ziffbl.: Email. Werk: Messing-Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, Unruhanhaltvorrichtung, dreiarmige Stahlunruh, fein floral gravierter, durchbrochen gearbeiteter Unruhkloben.
Thomas Earnshaw (*1749, Ashton under Lyne, Lancashire, + 1829, London) arbeitete zunächst – 1794 bis 1795 – in 119 High Holborn und von da an auch in 87 Fenchurch Street. Er ist und bleibt ohne Zweifel der Erfinder einer Federchronometerhemmung, die sich gegen die Konstruktion seiner Mitbewerber durchgesetzt und über die nächsten anderthalb Jahrhunderte erhalten hat; außerdem verdanken wir ihm die Idee des aus Messing und Stahl zusammengegossenen Unruhreifens, der die spätere Kompensationsunruh erst möglich machte. In seiner Schrift "Longitude: An Appeal to the Public..." beschreibt er – von den Ausfällen gegen seine Gegner einmal abgesehen – die Entwicklung seiner Chronometerhemmung im einzelnen. Auf Seiten seines Konkurrenten John Arnold standen so wichtige Leute wie Sir John Banks, Präsident der Royal Sociaty und Alexander Dalrymple, der Hydrograph der Admiralität. Berühmte Seefahrer benützten seine Uhren mit großem Erfolg; No. 520 z.B. wurde von Matthew Flinders auf seiner Fahrt um Australien verwendet, die No. 465 war Eigentum des Astronomen Crosley, der Flinders begleitete.

Verkauft

schätzpreis
6.0008.000 €
Realisierter Preis
6.300 €