100. Auktion

15.11.2019

Lot 59

Süddeutschland, Höhe 530 mm, circa 1600
Bedeutende museale, große Renaissance Eisenuhr mit Automat, Datum, Mondphase und Viertelstundenschlagwerk
Geh.: geschlossenes Eisengehäuse, quadratischer Grundriss, farbig bemalt, 2 Glocken, 2 Hämmer. Ziffbl.: bemalter Stundenziffernring mit radialen röm. Zahlen, zentrale Datumsscheibe mit arab. Zahlen, fein geschnittene Eisenzeiger. Werk: Eisenrahmen, Eisenräderwerk in 3 Ebenen mit Gewichtsantrieb über Schnurrollen, Spindelhemmung, rückseitiges Eisenpendel.
Giebel und Gehäuse dieser Hausuhr sind reich bemalt; auf den Seitenwänden sehen wir umrahmt von einer Scheinarchitektur Minerva, die Göttin des Handwerks und der Kunst, und Sapientia, die Personifizierung der Weisheit. Mit dem Schlag der beiden großen Glocken bewegen die vollplastisch ausgearbeiteten bärtigen Gesichter ihre Unterkiefer.
Frühe Renaissance Eisen-Konsoluhren mit Automaten werden im internationalen Auktionsgeschehen sehr selten angeboten. Diese Uhren waren schon zu ihrer Entstehenszeit sehr kostbar und rar, nur wenige hochrangige Geistliche, Adlige oder sehr wohlhabende Kaufleute konnten sie sich überhaupt leisten. Dementsprechend selten sind sie außerhalb von Museen zu finden.
Ein der hier präsentierten Uhr sehr ähnliches Modell mit zwei "Schnapper"-Automaten befand sich in der berühmten Sammlung Joseph Fremersdorf in Stuttgart.

Verkauft

schätzpreis
10.00020.000 €
Realisierter Preis
23.200 €