102. Auktion

29.6.2020

Lot 254

Gottfried Torborch, München, Höhe 520 mm, circa 1720
Äußerst qualitätvolle, deutsche Religieuse im intarsierten Schildpattgehäuse mit Viertelstunden / Stundenselbstschlag
Geh.: ebenholzfurniertes Weichholz, rotes Schildpattfurnier, Zinnintarsien, vierseitig verglast, abnehmbares Oberteil zum Verdecken der Glocken. Ziffbl.: Messing, aufgelegter silberner Zifferring mit radialen röm. Stunden und arab. Minuten, feinst graviertes Zentrum, gegossene Cherubköpfe in den Zwickeln, durchbrochen gearbeitete, gebläute Zeiger. Werk: Rechteckform-Messingwerk, 2 Hämmer / 2 Glocken, 2 Federhäuser, Spindelhemmung, Kurzpendel mit Fadenaufhängung.
Das Schildpatt des Gehäuses ist an drei Seiten mit reichhaltigen, äußerst fein gearbeiteten Rankenintarsien aus Zinn verziert. Pilaster flankieren das Zifferblatt. Besonders schön gestaltet ist das profilierte Kopfteil mit dem invertierten Glockenaufsatz und den acht vergoldeten Urnen.
Gottfried Torborch stammte ursprünglich aus Danzig. Er erwarb 1685 das Bürgerrecht in München und das ganze Meisterrecht als Kleinuhrmacher. 1699 erwarb er das Haus Theatinerstraße 37, das 1742 durch Erbschaft an seinen noch unmündigen Sohn aus zweiter Ehe, Josef Niklas Torborch überging. Somit ist also davon auszugehen, dass Gottfried Torborch in dieser Zeit starb. Zahlreiche Uhren Torborchs befinden sich heute in bedeutenden Museen und Privatsammlungen.

schätzpreis
4.0006.000 €
Realisierter Preis
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