98. Auktion

10.11.2018

Lot 290

Meistermarke "M" vermutlich Straßburg, Höhe 325 mm, datiert 1621
Bedeutende einzeigrige Spätrenaissance Türmchenuhr mit Viertelstunden- und Stundenschlag - mit Motiven nach Franz Behem
Geh.: Messing, feuervergoldet, aufwändig graviert, gestufter Holzsockel mit Schublade. Ziffbl.: Messing, feuervergoldet, zentrale Tierkreiszeichenscheibe, rekonsturierter silberner Stundenring. Werk: massiver Eisenrahmen, Eisenräderwerk, 3 x Darmsaite/Schnecke für Geh- und Stunden- und Viertelstundenschlagwerk, großes Federhaus, 2 Hämmer / 2 Glocken, Spindelhemmung, rekonstruierte Radunrast.
Das Signet des Pelikans mit der Umschift "Sic his qui diligunt", das sich auf der Rückseite dieser Türmchenuhr findet, steht für den Mainzer Buchdrucker Franz Behem. Er stammte aus Meißen und errichtete 1539 in der Nähe von Mainz eine Druckerei, in der er vor allem theologische Bücher druckte. Mit Unterstützung seines gelehrten Schwagers Cochlaeus und mehrerer Geistlicher verlegte er bis 1553 über 90 Werke. 1552 siedelte er seine neue Werkstatt in Mainz selbst an. Er starb etwa 1585.
Die Seiten des auf der Front mit 1621 datierten Gehäuses sind reichhaltig mit Blüten und Rankwerk verziert. Die Rückseite trägt eine Stellscheibe und eine Scheibe mit Planetensymbolen mit lateinischer Beschriftung. Auf den Seiten rekonstruierte Kontrollzifferblätter für das Schlagwerk. Beachtenswert sind vor allem die sechs außerordentlich charaktervoll gestalteten Profilansichten im Gehäusekopf.
Diese Uhr ist abgebildet in Klaus Maurice, Die deutsche Räderuhr, Band II, Abb. 195.
Provenienz: Bedeutende Wiener Privatsammlung

Verkauft

schätzpreis
16.00025.000 €
Realisierter Preis
28.600 €