98. Auktion
10.11.2018
Lot 289
Vermutlich Nürnberg, Höhe 180 mm, circa 1570
Feine, kleine, einzeigrige Spätrenaissance Türmchenuhr mit Stundenschlag und Wecker - mit Motiven nach Virgilius Solis' Kupferstichfolgen der neun Heldinnen und Helden der Geschichte
Geh.: Kupfer und Bronze, feuervergoldet, graviert, mit gravierten Zierbändern dekorierter Glockenturm, 2 Hämmer/ 1 Glocke. Ziffbl.: Vorderseite - späterer aufgelegter Messing Ziffernring mit röm. Zahlen "I-XII" und innerer 24 Stundeneinteilung mit arab. Zahlen, spätere zentrale Weckerscheibe mit arab. Zahlen, gebläuter Eisenzeiger, Öffnung für Aufzugsvierkant. Rückseite - Kontrollzifferblatt für Stundenschlagwerk mit arab. Zahlen, gebläuter Eisenzeiger, Öffnung für Aufzugsvierkant. Werk: Eisenrahmen, Eisenräderwerk, Kette/Schnecke für Schlagwerk, Darmsaite/Schnecke für Gehwerk, Federhaus für Wecker, Spindelhemmung, späterer Vorderpendel.
Sämtliche Wandungen sind aufwändig graviert, die Vorder- und Rückseite zeitgenössisch manieristisch mit Blattranken und Bändern. Die beiden Seitenteile zeigen Gravuren von außerordentlicher Qualität; sie folgen den Stichen "Cunnig Artus/König Arthus" und "S Elena / Hl. Helena" aus der Mitte des 16. Jahrhunderts enstandenen Kupferstichfolge "Die neun Heldinnen und Helden der Geschichte". Sie stammen von dem Nürnberger Kupferstecher und Zeichner Virgilius Solis (1514-1562).
Virgil Solis oder Virgilius Solis (1514-1562) wuchs als Sohn eines zugezogenen Malers in Nürnberg auf. Er heiratete 1539, wurde 1540 Meister und begann in seiner Werkstatt mit zahlreichen Gesellen, darunter bald auch die eigenen Söhne, eine ungewöhnliche Produktivität zu entfalten. Sein Gesamtwerk beziffert sich auf 700 Holzschnitte und 1300 Kupferstiche.
Durch seine Stichfolgen mit Laub-, Roll- und Bandwerk, Bechern und Gebrauchsstücken wurde Solis zu einem vielkopierten Vorlagenlieferanten für Gold- und Silberschmiede, für Graveure, Ziseleure, Tauschierer und Nielleure, durch seine Illustrationen, durch seine Fürsten- und Söldnerbildnisse, seine heraldischen Sammelwerke, seine zeitüblichen Serien (Planeten, Musen, Temperamente, Jahreszeiten, Monate, Freie Künste usw.), seine Landschaften, Darstellungen von Raritäten, Exlibris und Spielkarten war er einer der bekanntesten, beliebtesten und meistgenutzten Illustratoren seiner Zeit.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Virgil_Solis, Stand 24.07.2018
Provenienz: Bedeutende Wiener Privatsammlung
Feine, kleine, einzeigrige Spätrenaissance Türmchenuhr mit Stundenschlag und Wecker - mit Motiven nach Virgilius Solis' Kupferstichfolgen der neun Heldinnen und Helden der Geschichte
Geh.: Kupfer und Bronze, feuervergoldet, graviert, mit gravierten Zierbändern dekorierter Glockenturm, 2 Hämmer/ 1 Glocke. Ziffbl.: Vorderseite - späterer aufgelegter Messing Ziffernring mit röm. Zahlen "I-XII" und innerer 24 Stundeneinteilung mit arab. Zahlen, spätere zentrale Weckerscheibe mit arab. Zahlen, gebläuter Eisenzeiger, Öffnung für Aufzugsvierkant. Rückseite - Kontrollzifferblatt für Stundenschlagwerk mit arab. Zahlen, gebläuter Eisenzeiger, Öffnung für Aufzugsvierkant. Werk: Eisenrahmen, Eisenräderwerk, Kette/Schnecke für Schlagwerk, Darmsaite/Schnecke für Gehwerk, Federhaus für Wecker, Spindelhemmung, späterer Vorderpendel.
Sämtliche Wandungen sind aufwändig graviert, die Vorder- und Rückseite zeitgenössisch manieristisch mit Blattranken und Bändern. Die beiden Seitenteile zeigen Gravuren von außerordentlicher Qualität; sie folgen den Stichen "Cunnig Artus/König Arthus" und "S Elena / Hl. Helena" aus der Mitte des 16. Jahrhunderts enstandenen Kupferstichfolge "Die neun Heldinnen und Helden der Geschichte". Sie stammen von dem Nürnberger Kupferstecher und Zeichner Virgilius Solis (1514-1562).
Virgil Solis oder Virgilius Solis (1514-1562) wuchs als Sohn eines zugezogenen Malers in Nürnberg auf. Er heiratete 1539, wurde 1540 Meister und begann in seiner Werkstatt mit zahlreichen Gesellen, darunter bald auch die eigenen Söhne, eine ungewöhnliche Produktivität zu entfalten. Sein Gesamtwerk beziffert sich auf 700 Holzschnitte und 1300 Kupferstiche.
Durch seine Stichfolgen mit Laub-, Roll- und Bandwerk, Bechern und Gebrauchsstücken wurde Solis zu einem vielkopierten Vorlagenlieferanten für Gold- und Silberschmiede, für Graveure, Ziseleure, Tauschierer und Nielleure, durch seine Illustrationen, durch seine Fürsten- und Söldnerbildnisse, seine heraldischen Sammelwerke, seine zeitüblichen Serien (Planeten, Musen, Temperamente, Jahreszeiten, Monate, Freie Künste usw.), seine Landschaften, Darstellungen von Raritäten, Exlibris und Spielkarten war er einer der bekanntesten, beliebtesten und meistgenutzten Illustratoren seiner Zeit.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Virgil_Solis, Stand 24.07.2018
Provenienz: Bedeutende Wiener Privatsammlung
schätzpreis
11.000—20.000 €
Realisierter Preis
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