98. Auktion

10.11.2018

Lot 560

Juvet à Fleurier, Geh. Nr. 220309 und 220310, 51 mm, 2x64 g, circa 1850
Seltenes Taschenuhrpaar für den chinesischen Markt mit Originalschatulle, -ersatzgläsern und -schlüssel
Geh.: Silber, Werksverglasung, Signatur mit chinesischen Schriftzeichen. Ziffbl.: Email. Werk: Brückenwerk, Schlüsselaufzug, aufwändig floral graviert, vergoldet, Schrauben-Komp.-Unruh.
Edouard & Léo Juvet
Die Familie Juvet war eine der angesehenen Schweizer Uhrmacherfamilien, die Uhren für den chinesischen Markt produzierten. Edouard Juvet (1820-1883) eröffnete seine Werkstatt 1842 in Butte und zog 1844 nach Fleurier um. 1856 begann er damit, Uhren für den chinesischen Markt herzustellen; seine Söhne Ami-Louis und Léo waren beide im chinesischen Familienbetrieb tätig - Léo reiste nach Ami-Louis' Tod nach China um dort seinen Platz zu übernehmen. In Shanghai konnten lediglich die Bovets mit den Juvets konkurrieren; die beiden Familien pflegten jedoch freundschaftliche Beziehungen miteinander. Das Haus Juvet florierte und man eröffnete Filialen in Beijing und Tianjin, so dass Léo 1872 bemerkte: "unsere Uhren verkaufen sich wie Salz". 1873 meldete Edouard Juvet ein Warenzeichen in chinesischen Schriftzeichen für die Produkte der Firma an. Im November des Jahres 1875 übertrug er seinem Sohn Léo die Handlungsvollmacht; nach Edouards Tod im Februar 1883 wurde Léo sein Nachfolger als Leiter des Unternehmens. Die fein handgefertigten und im künsterlischen Stil einzigartigen Taschenuhren Juvets wurden von den Mitgliedern der königlichen Familie der Qing-Dynastie hoch geschätzt, die Marke Juvet wurde zur kaiserlichen Uhrenmarke. Der Besitz einer Juvet Taschenuhr galt als Symbol von Noblesse und Reichtum.

Verkauft

schätzpreis
5.5007.000 €
Realisierter Preis
8.400 €