99. Auktion

11.5.2019

Lot 492

Jacques-Joseph de Gault / Adolphe Chadouteau, Paris, 74 x 32 mm, 171 g, circa 1790/1865
Exquisite, französische Napoleon III Gold Bonbonniére mit zweifarbigem Golddekor und sepiafarbenen Miniaturen von Jacques-Joseph de Gault - mit Saffianleder Schatulle
Geh.: 18Kt Rotgold, Elfenbein, Glas, zweimal signiert "J. J. DeGault", Meistermarke "AC" in einer Raute (Adolphe Chadouteau, Paris), spätere französische Kontrollmarke.
Der Deckel, Boden und die Seiten dieser runden "à cage" Bonbonniére sind mit sechs verglasten Miniaturen von Jacques-Joseph de Gault (1738-1817) verziert. Die Miniaturen wirken wie Caméen. Sie sind auf Elfenbein gemalt und zeigen in Sepiafarben im antiken Stil ausgelassene Bacchanale mit zahlreichen Charakteren, wie Faune, Musiker und Putti. Die Miniaturen des Deckels und des Bodens sind jeweils signiert "J.J. De Gault". Die Goldmontierungen bestehen aus Rotgold und sind dekoriert mit gravierten Blüten aus Gelbgold.
Jacques-Joseph de Gault (1738-1817) war Miniaturmaler, spezialisiert auf Malereien "en grisaille", sowohl in Email als auch auf Elfenbein, die der neoklassischen Mode für Caméen nachempfunden sind. Er arbeitete mit den größten Pariser Goldschmieden seiner Zeit zusammen wie Pierre-François Drais (tätig 1763-1788), Jean Ducrollay (tätig 1734-1761), Charles Ouizille (tätig 1771-1830) und Adrien-Jean-Maximilien Vachette (tätig 1779-1839).
Jacques-Joseph de Gault entwickelte seinen Stil durch seine Tätigkeit als Porzellanmaler in der Porzellanmanufaktur von Sèvres in der Zeit von 1758 bis 1760. Sein häufigstes Sujet war das Bacchanal.
Eine ähnliche Dose war in der Gilbert Collection und befindet sich heute im Victoria and Albert Museum. Im Louvre befinden sich 13 Golddosen mit Miniaturen de Gaults (S. Grandjean, "Catalogue des tabatières, boîtes et étuis des XVIIIe et XIXe siècles du musée du Louvre", Paris, 1981). Eine weitere Dose befindet sich in der Thyssen-Bornemisza Collection (Anna Somers Cocks and Charles Truman "The Thyssen-Bornemisza Collection - Renaissance jewels, gold boxes and objets de vertu", London 1984, S. 224-225). Zwei weitere sind abgebildet und beschrieben in A. Kenneth Snowman "Eighteenth Century Gold Boxes Of Europe", London 1990, S. 227 und 232.

schätzpreis
36.00060.000 €
Realisierter Preis
-