99. Auktion

11.5.2019

Lot 486

"CL" (Charles le Bastier, Paris), Stempel 870, 53 x 39 x 21 mm, 121 g, circa 1777/1778
Exquisite Louis XVI Goldemaildose "boîte à mouche" mit scharniertem Deckel und Boden
Geh.: 20Kt Gold, Email, Meistermarke "CL" (Charles le Bastier, Paris), Gebühren- und Quittungsstempel Jean-Baptiste Fouache (1775-1781), Pariser Zunft-Jahrespunze "O" für die Jahre 1777-1778.
Alle Wandungen dieses rechteckigen Döschens sind belegt mit Emailtäfelchen "en agate arborisée" aus transluzidem Goldemail mit sepiafarbener Camaïeu-Malerei zarter Winterzweige auf linear guillochiertem Grund, dendritischen Achat imitierend. Der Deckel und Boden ist eingefasst von einer Sablébordüre, verziert mit Laubblättern, Laubgirlanden und transluzid roten Emailbeeren. Das Innere ist unterteilt in zwei Kompartimente: im unteren befindet sich ein kleiner Goldpinsel, das obere Fach ist mit einem aufklappbaren Deckelchen verschlossen, welches das gleiche Dekor wie außen aufweist. Jeweils ein Spiegel befindet sich im Inneren des Deckels und des Bodens.
Charles Le Bastier (tätig 1754-1783) war bekannt für seine aufwändigen Emaildosen. Er war einer der bedeutendsten Goldschmiede in der Zeit Ludwigs XV. und Ludwigs XVI.
Le Bastier erhielt 1754 die Meisterwürde. Er arbeitete für Garand und Granchez, Juwelier von Marie-Antoinette, dem das Kuriositäten- und Schmuckgeschäft Petit Dunkerque am Quai Conti gehörte. Hier bekam man kostbare Schmuckstücke aus aller Welt. Le Bastier gründete sein eigenes Geschäft in der Rue Thévenot, wo er bis zu seinem Tod 1783 arbeitete.
Der Louvre besitzt dreizehn Dosen Le Bastiers (siehe S. Grandjean, "Les tabatières du musée du Louvre", Paris, 1981, S. 121-128, Nr. 138-150). Weitere Beispiele für seine Arbeit finden sich in der Sammlung Gilbert als Leihgabe an das Victoria and Albert Museum und im Metropolitan Museum of Art.

Verkauft

schätzpreis
18.00025.000 €
Realisierter Preis
29.100 €