99. Auktion

11.5.2019

Lot 370

Int. (Inventor) Fet. (Fecit) Deverberi et Compe, Rue Barrette à Paris, Höhe 410 mm, circa 1810
Dekorative Empire Pendule mit Halbstunden/Stundenschlag, 8-Tage Werk und sehr seltenem Schmetterlingsautomat "Venus im Triumphwagen der Liebe"
Geh.: feuervergoldete Bronze, Email. Ziffbl.: Emailziffernring. Werk: rechteckiges Messing-Vollplatinenwerk, 2 große Federhäuser, 1 Hammer / 1 Glocke, Kurzpendel.
Durch die Wolken fahren Venus und Amor den von Täubchen gezogenen, mit Adlern verzierten Wagen, begleitet von weiteren Amouretten. Ein weißer Emailziffernring mit arabischen Stundenziffern bildet das Rad. Vor dem blauen Emailzentrum befindet sich ein durchbrochen gearbeiteter, feuervergoldeter Bronze-Schmetterling, der mit dem Räderwerk des federgetriebenen 8-Tage-Uhrwerks verbunden ist. So dreht sich der Schmetterling, wenn die Uhr läuft. Das Werk schlägt die vollen Stunden auf eine Glocke und gibt einen einzigen Schlag für die halben Stunden. Rechteckiger Sockel auf vier Klauenfüßen mit Reliefszenen fröhlich tanzender Putti inmitten eines Wolkenmeeres.
Die Verwendung des Triumphwagenmotivs bei französischen Prunkpendulen begann zur der Zeit des Empire und wurde in verschiedenen Ausführungen eingesetzt. Die Uhrmacher des 18. Jahrhunderts suchten neue Wege ihre Zifferblätter möglichst dekorativ einzusetzen, was dazu führte, dass im frühen 19. Jahrhundert die Zifferblätter als Speichenräder konzipiert wurden.
Jean-Simon Deverberie (1764-1824) war ein sehr erfolgreicher Konstrukteur, Bronzekünstler und Händler von Möbeln und Ausstattungen aller Art. Aufzeichnungen belegen, dass er bis 1800 in der Rue Barbette tätig war; vier Jahre später arbeitete er am Boulevard du Temple und von 1812 bis 1824 hatte seine Firma Deverberie & Compagnie ihren Sitz in der Rue des Fosses-du-Temple. Deverberie war der bedeutendste Bronzekünstler seiner Zeit und mit ziemlicher Sicherheit der erste, der das Thema des "edlen Wilden" für ein Uhrengehäuse verwandte.

schätzpreis
32.00040.000 €
Realisierter Preis
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