101. Auktion

16.11.2019

Lot 164

Fridolin Stübner, Glashütte, Werk Nr. 1912, 183 x 185 x 183 mm, circa 1900
Glashütter Schiffschronometer mit 56h Gangreserveanzeige. Das einzige von Fridolin Stübner bekannte Schiffschronometer!
Geh.: Mahagoni. Ziffbl.: versilbert. Werk: Messingwerk, vergoldet, Federchronometerhemmung nach Thomas Earnshaw, bimetallische Chronometerunruh mit 2 Schrauben und 4 Gewichten.
Fridolin Stübner wurde am 1. Februar 1857 geboren. Schon ab seinem 10. Lebensjahr musste er arbeiten, um die Mutter und seine jüngeren Brüder nach dem Tod des Vaters zu unterstützen. Mit 12 arbeitete er bei einem Steinfasser namens Gollmann, mit 15 begann er beim Steinfasser G. Kretzschmar eine vierjährige Lehre. Weitere Stationen auf seinem beruflichen Weg waren die Reißzeugfabrik Richter in Chemnitz, die Werkzeugfabrik Boley in Esslingen und - nach Ableistung seiner Militärdienstzeit - die Württembergische Metallwarenfabrik in Geislingen. Danach kehrte er nach Glashütte zurück und arbeitete beim Gangmacher Friedrich Weichold, wo er speziell große Taschenuhren baute. 1886 wechselte er zu Dürrstein & Co., wo er - jetzt schon als hervorragender Uhrmacher bekannt - bis 1889 blieb.
Fridolin Stübner war zweifellos der bedeutendste Chronometermacher seiner Zeit in Glashütte. "Eine glückliche Hand", so Reinhard Meis, "hatte Emil Lange mit der Einstellung des Chronometermachers und Konstrukteurs Fridolin Stübner, der u.a. mit seinem Bruder Paul in Glashütte eine Chronometerwerkstatt betrieb und einzelne Instrumente hergestellt und reguliert hatte". F. Stübner hat, wie Meis schreibt, eine Art "hausinterne Normung" eingeführt und legte u.a. für den Bau von Schiffschronometern neue Maße fest, die anschließend für den gesamten deutschen Chronometerbau richtungweisend wurden.

schätzpreis
4.5008.000 €
Realisierter Preis
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