Lot 611

Isaac-Paul Du Hamel à Paris, Höhe 410 mm, circa 1665
Seltene Religieuse im "Hague Stil" mit Stundenselbstschlag und seltenen punzierten Silberbeschlägen
Geh.: Ebenholzfurnier, punzierte Silberbeschläge, profiliert, die Seiten mit Silberrahmen beschlagen, verglaste Fronttür mit Giebelaufsatz zum Verdecken der Glocke, gedrückte Kugelfüße. Ziffbl.: Zifferblatttafel mit aufgelegtem Silberziffernring mit eingelegten radialen röm. Stunden und arabischen Minuten auf purpurnem Samtfond. Mit zwei Putti und Voluten verziertes Signaturschild, rechteckige Öffnung für Pendelkontrolle. Werk: Rechteckform Messingwerk 110 x 80 mm, großes Federhaus, Schlossscheibe, Spindelhemmung, Schlüsselaufzug, Zykloidenbacken.
Die Schauseite ist mit punziertem Silberbeschlag prächtig verziert: Der bogenförmige Giebel mit zwei Putti, die ein wie eine Barockmuschel geformtes und von Füllhörnern eingefasstes Schild halten. Bekrönt wird es von einer blumengefüllten Vase. Eine prächtig gefertigte Ranke aus Rosen, Heckenrosen, Akanthus und Zierbändern umschließt die Front.
Isaac-Paul Du Hamel, von dem diese Prachtuhr mit den wunderschön gestalteten Silberbeschlägen stammt, arbeitete bis 1678 unter den Titeln "Horloger du Roi" und "Marchand Horloger Privilégié du Roi" in Paris, bis er die Lizensen seiner Ehefrau Marguerite de Génicourt zuliebe zurückgab. Ab etwa 1684 arbeitete er zusammen mit seinem Sohn Louis Du Hamel. Die Fertigung von insgesamt fünf Religieusen Isaac-Paul Du Hamels sind bis 1700 nachgewiesen.