104. Auktion

22.5.2021

Lot 160

Philipp Matthäus Hahn à Echterdingen

Museale deutsche Taschenuhr mit Datums- und Monatsanzeige und deren Länge, Mondphasen in Kombination mit der Anzeige der Mondscheindauer in Viertelnächten in rot und schwarz, Tagesplaneten und Zentralsekunde. Abgebildet und beschrieben im Werksverzeichnis Philipp Matthäus Hahns unter der Nummer HWV 5.27

Verkauft

schätzpreis
32.00040.000 €
Realisierter Preis
40.000 €
Merkmale
Gehäuse
12Kt Rotgold.
Zifferblatt
Email.
Werk
Vollplatinenwerk, offenes Federhaus, Zylinderhemmung mit Stahlzylinder, große fünfarmige Messingunruh mit Stahlspirale, durchbrochen gearbeitete Unruhbrücke mit Regulierskala.
Maße62 mm
Circa1785
LandGerman
Gewicht132 g


Das weiße Emailzifferblatt hat einen Hauptziffernring mit arabischen Zahlen für die Sekundenanzeige. Drei Hilfszifferblätter dienen zur Anzeige des Datums in Kombination mit den Monaten und deren Länge, Stunden und Minuten mit röm. und arab. Zahlen, sowie die Mondphasen in Kombination mit der Anzeige der Mondscheindauer in Viertelnächten (arab. Ziffern für die Nachtviertel, linke Hälfte rot, rechte Hälfte schwarz) samt Tagesplaneten.
Diese Uhr ist abgebildet und beschrieben in: Quellen und Schriften zu Philipp Matthäus Hahn im Auftrag des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart, herausgegeben von Christian Väterlein, Teil 1 Katalog, Stuttgart 1989, S. 494f.
Philipp Matthäus Hahn (1739-1790), Pfarrer zu Onstmettingen, Kornwestheim und Echterdingen war ein eifriger evangelischer Geistlicher, daneben aber einer der hervorragendsten Feintechniker und Uhrmacher des 18. Jahrhunderts. Er stellte eine ganze Anzahl hochwertiger Taschenuhren her, fast alle davon mit Kalenderwerk und Angabe der Mondphasen. Hahn fertigte Sonnenuhren und Dielenuhren mit astronomischen Angaben sowie astronomische Uhren und Kalenderwerke, alles in technischer und geschmacklicher Hinsicht ausgezeichnete Stücke. Seine große Planetariumsuhr ist heute ein Glanzstück des Furtwanger Uhrenmuseums. Als erster in Deutschland verwendete Hahn für seine Taschenuhren den Zylindergang. Hahn befasste sich aber auch eingehend mit der Anfertigung von Rechenmaschinen und Waagen und begründete die heute Weltruf genießende Württembergische Waagenindustrie. Seine Söhne arbeiten in seinem Sinne weiter und signierten ihre Uhren mit "Hahn, Hofmechanikus Stuttgart". Außer seinen Söhnen Christoph Matthäus, Johann Georg, Christian Gottfried und Immanuel arbeiteten auch Philipp Matthäus Hahns Brüder Georg David Polykarp und Egidius Stephanius Gottfried zeitweilig in seiner Werkstatt mit. Von seinen Mitarbeitern sind besonders zu erwähnen: Jacob Auch, Georg Matthäus Burger, Georg Joseph Sandra, Philipp Gottfried Schaudt, Johann Gottfried Ewald Sechting, Mauritius Steiner und Christoph Friedrich Strubel.
Quelle: "Meister der Uhrmacherkunst" von Jürgen Abeler, 1977