104. Auktion

22.5.2021

Lot 198

Michel
Horloger de Mesdames

Extrem seltene, hochfeine Kutschenuhr mit Viertelstunden/Stundenselbstschlag und Viertelstundenrepetition im korrespondierendem Transportgehäuse aus Holz und aufgelegtem Schildpatt mit Boulle-Marketerie

Verkauft

schätzpreis
13.00018.000 €
Realisierter Preis
17.500 €
Merkmale
Gehäuse
Silber, feinst handgraviert, Bodenglocke, Schnurzug für Repetition mit Quaste, Schlagabschaltung, Gehäusemacher-Punzzeichen "DE".
Zifferblatt
Email, radiale arab. Zahlen.
Werk
Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, 1 Federhaus, 4 Hämmer, Spindelhemmung.
Geh.-Nr.2321
Maße112 mm
Circa1770
LandFranzösisch
Gewicht1035 g


Die Rückseite ist graviert mit Kriegstrophäen, Notenblättern und einer bekrönenden Taube in einem Oval, umgeben von Girlanden aus Blättern und Blüten. Ein Fries aus Rocaillen und runden Schallöffnungen verzieren den Rand der Vorder- und Rückseite.
Ganz außergewöhnlich ist das korrespondierende Transportgehäuse aus Holz. Die drei Schauseiten sind mit rotem Schildpatt furniert und mit zeitgenössichen Messingintarsien in "première contre partie" Technik dekoriert.
Über den Uhrmacher Jean Baptiste Michel à Bourbonne ist erstaunlich wenig bekannt, obwohl er offensichtlich ein hohes Ansehen genoss, da er in Tardys "Dictionnaire des Horlogers Francais" als Uhrmacher der Mesdames de France aufgeführt ist. Dieser Titel war den Töchtern von Ludwig XV. vorbehalten, die meist am königlichen Hof lebten und sich weigerten, einen Mann zu heiraten, der unter dem Stand eines Königs war.
Jean Baptiste Michel wurde um 1759 in Martigny-les-Bains, Vosges, Lorraine, geboren. 1784 heiratete er Marguerite Bourdault in Bourbonne-les-Bains, Haute Marne, Champagne-Ardenne, wo er als Glockengießer und Uhrmacher arbeitete. Ein Todesdatum von Jean Baptiste Michel ist bisher nicht bekannt.
Quelle: www.watch-wiki.org/index.php?title=Michel,_Jean_Baptiste, Stand 22.04.2021