105. Auktion

13.11.2021

Lot 277

Adam Auguste Léchopié à Paris
Laterna Magica

Bedeutende Pendule mit Halbstunden/Stundenschlag "Die Schausteller mit ihrer Laterna Magica"

schätzpreis
5.00010.000 €
Realisierter Preis
-
Merkmale
Gehäuse
Bronze, feuervergoldet, weißer Marmorsockel, blaues und weißes Glas.
Zifferblatt
Email.
Werk
Rundes Messing-Vollplatinenwerk, 1 Hammer / 1 Glocke, 2 Federhäuser, Hakenhemmung, Schlossscheibe, Kurzpendel mit Fadenaufhängung.
Maße375 mm
Circa1792
LandFrankreich


Dargestellt ist allem Anschein nach ein Vorführer einer Laterna Magica mit seinem Helfer, der die Zuschauer abkassiert. Nach ausführlichen Recherchen haben wir in der Fachliteratur keine weitere, vergleichbare Pendule gefunden. Ein etwa 1770 enstandener Kupferstich von Francesco Magiotto mit dem Titel "Savoiardi colla Lanterna Magica" behandelt das gleiche Sujet.
Auf einer weißen, rechteckigen Marmorplinthe mit seitlichen runden Ausbuchtungen befindet sich ein feuervergoldeter, der Form folgender Bronzesockel mit umlaufender, durchbrochener Balustrade und hinterlegtem blauen Glas. Im Zentrum erhebt sich auf einem Säulenstumpf eine mit Lorbeergirlanden belegte Laterna Magica. Links steht ein kleiner Junge in Rock und Kniebundhose und hält mit der Linken einen mit Münzen gefüllten und mit einer Kokarde besetzten Hut. Eine überdimensionierte Münze hält er in der anderen und streckt sie auffordernd dem Betrachter entgegen. Am Boden liegt ein scheinbar heruntergestürztes, zerbrochenes, ionisches Kapitell. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Figur eines weiteren Jungen. Er trägt einen Rock und ebenfalls einen mit einer Kokarde besetzten Hut. Seine Kniebundhose ist zerschlissen, der rechte Seidenstrumpf ist herabgerutscht. Sein linker Schuh hat ein Loch, so dass man seinen Zeh sieht. In auffordernder Haltung steht er mit seinem rechten Bein auf einem heruntergestürzten Säulenteil. Der Blick ist dem Betrachter zugewandt, sein rechter Arm umfasst die Laterna Magica, mit seiner linken Hand deutet er darauf.


Der Pariser Uhrmacher Adam Auguste Léchopié (L'Échopie) erlangte 1758 seine Meisterwürde. Er signierte seine Uhren mit LÉCHOPIÉ A PARIS und war noch um 1800 als Uhrmacher tätig. Sein Geschäft war in der Rue-Neuve-des-Petits-Champs 67. Für seine Pendulen verwendete er Gehäuse von Osmond und Thomire.