106. Auktion

21.5.2022

Lot 428

Dimier
Flower Power

Dekorative, mit Halbperlen besetzte Genfer Email-Taschenuhr mit Zentralsekunde für den chinesischen Markt

Verkauft

schätzpreis
5.00010.000 €
Realisierter Preis
25.000 €
Merkmale
Gehäuse
Vergoldet, polychromes Email, Halbperlen, Werksverglasung.
Zifferblatt
Email.
Werk
Brückenwerk, Stahl, polychromes Streublümchendekor, Schlüsselaufzug, fliegendes Federhaus, Seitenankerhemmung, dreiarmige mit Rubinen besetzte Stahlunruh.
Maße56 mm
Circa1840
LandSchweiz
Gewicht117 g


Das feinst bemalte Emailmedaillon auf der Rückseite ist von höchster Qualität und zeigt eine filigrane Blumenkomposition aus Rosen, Tulpen, Veilchen und anderen Frühlingsblumen auf zart rosafarbenem Grund. Die Lunetten auf beiden Seiten sind mit Halbperlen besetzt, ebenso der Pendant und Bügel.


Dimier & Cie. wurde in Genf im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts von Jean Antoine Dimier (1795-1863) gegründet. Spätere Aufzeichnungen zeigen, dass die Firma um 1835 in der Rue Croix d'Or 27 ansässig war. Dimier spezialisierte sich auf die Herstellung von Miniatur-Taschenuhren aus Gold oder vergoldetem Messing, oft mit floralem Emaildekor und Perlenbesatz für den Export nach China. Unter den Uhren, die im 19. Jahrhundert für den chinesischen Markt produziert wurden, galten die Miniatur-Taschenuhren Dimiers als Rarität. In der Regel bevorzugten chinesische Käufer Uhren von beeindruckender Größe.
Dimiers Söhne Charles-Louis (1822-1896) und Auguste-Antoine (1824-1891) absolvierten das College von Genf und lernten die Kunst der Uhrmacherei in La Chaux-de-Fonds. Um 1846 gingen sie nach Fleurier, wo Auguste als Uhrmacher und sein Bruder Charles als Verkaufsdirektor tätig waren. Um 1847 zog Charles nach Kanton (heute Guangzhou im Süden Chinas) und gründete dort Dimier & Cie. Im Jahre 1860 kam dieses Geschäft zum Erliegen, vermutlich wegen des Krieges in China. Schließlich kehrte Charles in die Schweiz zurück. 1862 verlegten die Brüder Dimier das Geschäft von Fleurier nach Genf.
Quelle: "La Montre Chinoise" von Alfred Chapuis, Geneve-Paris 1983, Seite 145f.