107. Auktion

19.11.2022

Lot 94

Andreas Hohwü

Seltenes, qualitätsvolles Amsterdamer Schiffschronometer mit 56h Gangreserve

schätzpreis
8.50012.000 €
Realisierter Preis
-
Merkmale
Gehäuse
Mahagoni, originaler, nummerierter Ratschenschlüssel "334".
Zifferblatt
Versilbert, nummeriert.
Werk
Messingwerk, feinst dekoriert, 70 mm, Kette/Schnecke, Federchronometerhemmung nach Thomas Earnshaw, große Schrauben-Komp.-Unruh nach Pennington.
Geh.-Nr.334
Maße160 x 160 x 175 mm
Circa1860
LandNiederlande


Obwohl Andreas Hohwü ein bedeutender und erfolgreicher Hersteller von Präzisionspendeluhren und Chronometern war - Band 1 von Jürgen Ermerts PPU-Buchreihe widmet ihm immerhin 26 Seiten - werden seine Schiffschronometer nur selten auf dem Markt gesichtet und erzielen dementsprechend hohe Preise. Die Qualität seiner Arbeiten galt als hervorragend, seine astronomischen Pendeluhren wurden in vielen Sternwarten eingesetzt und auch die Zahl der von ihm gefertigten Marinechronometer, für die er in der Regel englische Rohwerke verwendete, war beachtlich. Einige davon finden sich heute in Museen (unter anderem auch in Mannheim) und ab und zu kommt auch eines zur Versteigerung wie hier die Nummer 334 im kleinen Format und in bestem Zustand.


Andreas Hohwü wurde am 18. Juli 1803 in Gravenstein (heute Gråsten) als Sohn des Uhrmachers Thomas Hohwü geboren. Die Ausbildung zum Uhrmacher absolvierte er bei seinem Vater, bevor er zu Kessels nach Altona ging. Von 1834 bis 1839 war er bei Breguet in Paris tätig. Ab 1840 arbeitete er als Chronometermacher in Amsterdam und gründete die Firma Hohwü in Amsterdam, er wurde 1869 niederländischer Staatsbürger. Hohwü wurde zum Ritter des Orde van de Eikenkroon (Orden der Eichenkrone, Königlich- Großherzoglicher Beschluß vom 10. Mai 1849, damals für die Niederlande und Luxemburg), Ritter im Orden des Niederländischen Löwen (K.B. 13. April 1868, Nr. 24) und Ritter des Ordens der Italienischen Krone (1871) ernannt. Er starb am 28. September 1885 in Amsterdam.