107. Auktion

19.11.2022

Lot 93

Johann Straus

Extrem seltene, hochfeine Wiener Kutschenuhr mit Viertelstunden-/Stundenselbstschlag - "Grande Sonnerie", Viertelstunden-/Stundenrepetition, Wecker, Datum-, Monats- und Monatslängenanzeige

Verkauft

schätzpreis
19.00040.000 €
Realisierter Preis
40.000 €
Merkmale
Gehäuse
Silber, Repoussé-Dekor, durchbrochen gearbeiteter Rand, Glocke.
Zifferblatt
Silber, Champlevé, radiale röm. Zahlen, zentrale drehbare Weckerscheibe, Hebel für Schlagwerksabstellung "N/S" ("Nicht Schlagen/Schlagen"), Fenster für Datum bei ''9'', Fenster für Monats- und Monatslängenanzeige.
Werk
Vollplatinenwerk, zweimal Kette/Schnecke für Gehwerk und Schlagwerk, zusätzliches Federhaus für Wecker, 3 Hämmer, Spindelhemmung, silberne Regulierscheibe, Auslösen der Repetition über koaxialen Knopf im Pendant, dreiarmige Messingunruh.
Maße112 mm
Circa1740
LandÖsterreich
Gewicht1200 g


Die Rückseite zeigt in feinster Repoussé-Technik eine Szene in einem römischen Zeltlager. Eine Mutter kniet flehend vor einem römischen Feldherrn und umgreift die Hand ihres Kindes. Für einen klaren Klang sorgt der durchbrochen gearbeitete Rand, der mit feinst handgravierten Voluten und Tierdarstellungen, sowie barocken Kartuschen mit Figurenstaffagen verziert ist. Dargestellt ist Pax, die Personifikation des Friedens mit Füllhorn und Palmzweig, Minerva, Göttin des Krieges, Fama die Göttin des Ruhmes und ein römischer Soldat. Die volutenverzierte, durchbrochen gearbeitete Lunette trägt ziselierte und gravierte Tier-Vignetten (Vögel, Löwe, Wal und Drache), welche die vier Elemente darstellen.


Im Standardwerk von Lukas Stolberg "Die Kutschenuhr" ist ein Simon Straus aus Wien, gestorben 1779, verzeichnet. Eine Kutschenuhr von ihm ist nachgewiesen im Uhrenmuseum Besançon. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei unserem Uhrmacher Johann Straus um einen nahen Verwandten, vielleicht um den Vater, da die Ausführungsmerkmale sich ähneln.