107. Auktion

19.11.2022

Lot 92

Julien Le Roy

Große Pariser Kutschenuhr mit Viertelstunden-/Stundenrepetition, Wecker und Datumsanzeige im originalen Ledertransportgehäuse mit Originalschlüssel

schätzpreis
15.00025.000 €
Realisierter Preis
-
Merkmale
Gehäuse
Transportgehäuse - Messing und Silber, aufgelegtes Chagrin-Leder, Schallöffnungen. Innengehäuse - Silber, durchbrochen gearbeitet, floral graviert, Glocke.
Zifferblatt
Email, zentraler Weckerscheibe, Datumskala.
Werk
Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, zusätzliches Federhaus für Wecker, 3 Hämmer, Spindelhemmung, dreiarmige Messingunruh.
Maße121 mm
Circa1775
LandFrankreich
Gewicht1200 g


Das Gehäuse ist mit einem Band aus Volutenkartuschen und Schall-Zierschlitzen am Gehäuserand und auf der Lunette versehen, um den schönen Klang des Schlagwerks zu unterstützen. Die Rückseite ziert ein graviertes Blumenbouquet.


Die führende Rolle der französischen Uhrenfertigung des 18. Jahrhunderts wurde entscheidend durch den herausragenden Uhrmacher Julien Le Roy (1686-1759) geprägt. Er wurde 1713 zum Meister avanciert, präsentierte 1717 in der Académie Royale des Sciences eine Äquationsuhr und wurde 1739 königlicher Hofuhrmacher mit eignenen Räumen im Louvre. Er entwickelte den verstellbaren Kloben für das Hemmrad bei Spindeluhren ("potence"), den Repetitionsschlag der Taschenuhren auf Federn statt Glocken oder die "Alles-oder-nichts"-Sicherung bei Repetitionsschlagwerken. Seine Erfindungen und Verbesserungen waren von so weitreichender Bedeutung, dass viele Uhrmacher sie sofort in ihre Uhren übernahmen. Julien Le Roy war Direktor der "Société des Arts" und lieferte zusammen mit seinem Sohn die Beiträge über Uhren für die Encyclopédie von Diderot und d'Alembert .