108. Auktion

20.5.2023

Lot 122

A. Lange & Söhne

Feine Glashütter Savonnette in flacher Ausführung mit springendem, zentralem Sekundenzeiger "Seconde morte", gefertigt in Qualität 1A, das erste Mal verkauft am 19.12.1912 für 941 Mark an Com. Rat W. Reithoffer in Wien und erneut verkauft am 10.03.1917 für 1128 Mark an Karl Griesbaum in Triberg - mit Originalschatulle, Originalzertifikat und Lange-Stammbuchauszug

Verkauft

schätzpreis
22.00032.000 €
Realisierter Preis
26.300 €
Merkmale
Gehäuse
18 kt Rotgold, Gehäuseform "Royal".
Zifferblatt
Email.
Werk
3/4-Platinenwerk, aufgesetzter "Seconde Morte"-Mechanismus, große Goldschrauben-Komp.-Unruh.
Geh.-Nr.61413
Cal.43
Maße54 mm
Circa1912
LandDeutschland
Gewicht120 g


Der Erstverkauf der Uhr erfolgte am 19.Dezember 1912 an den Kommerzialrat W. Reithoffer in Wien. Wann und warum die Uhr an die Firma A. Lange & Söhne zurückgegeben wurde ist unbekannt. Der zweite Käufer, Karl Griesbaum (1871-1941), war der Inhaber der bekanntesten Manufaktur für Singvogelkäfig-Automaten und Singvogeldosen in Deutschland. Seine Werkstatt war in Triberg/Schwarzwald.


Springende Sekunde oder "Seconde morte"
Die Ablesbarkeit des kleinen sekundenspringenden Zeigers war in einer Taschenuhr für Lange unbefriedigend, so dass er seine Experimente in eine andere Richtung lenkte. Um 1867 hat er einen Mechanismus entwickelt, mit dem er einen unabhängigen großen Sekundenzeiger aus der Mitte sekündlich springen ließ. Dieser war in der Regel anhaltbar, konnte aber nicht auf Null zurückgestellt werden. Dieses System von A. Lange wurde 1877 in abgeänderter Form von seinen Söhnen zum Patent (Nr. 182) angemeldet. Mit diesem Sekundenwerk über der Dreiviertelplatine wurde eine Präzisionsuhr geschaffen, die dem Anzeigesystem einer astronomischen Pendeluhr glich, jedoch transportabel war.