90. Auktion

15.11.2014

Lot 66

A. Lange & Söhne, Glashütte B/Dresden, Werk Nr. 73993, Geh. Nr. 73993, Cal. 47, 62 mm, 186 g, circa 1916
Extrem seltenes, nahezu neuwertiges Glashütter Halbsekunden-Beobachtungschronometer mit Zentralsekunde, geliefert an das Kaiserlich und Königliche Hydrografische Amt in Pola im Jahre 1916. Nur 38 Exemplare dieser Taschenchronometer mit Zentralsekunde wurden von Lange & Söhne gefertigt.
Geh.: Silber, gestuft, guillochiert, Gehäuseform "Jürgens", Goldscharniere. Ziffbl.: matt versilbert, radiale röm. Zahlen, Zentralsekunde, nummeriert, gebläute Spade-Zeiger. Werk: 3/4-Platinenwerk, gekörnt, vergoldet, Wippenchronometerhemmung nach Grossmann mit 2 verschraubten Goldchatons, Goldschrauben-Komp.-Unruh, feinst floral handgravierter Unruhkloben, Rückerfeder-Feinregulierung, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh.
Taschenchronometer mit Federhaus
Taschenchronometer gelten als Vorläufer der Beobachtungsuhren. Lange & Söhne fertigte ursprünglich für wissenschaftliche Zwecke Taschenchronometer mit Antrieb über ein umlaufendes Federhaus her. Oft im Holzkasten untergebracht, sollten sie als Deck-Chronometer eingesetzt werden, wie sie z. B. auf Schiffen benutzt wurden. In Anlehnung daran waren die Uhren mit 14400 Halbschwingungen in einer Stunde konzipiert worden, demzufolge ist der Sekundenzeiger in der Lage Halbsekundensprünge zu machen. Alle haben eine Wippenchronometerhemmung, die in zwei Ausführungen gebaut wurde: Als Chronometerhemmung nach Berthoud und als Chronometerhemmung nach Julius Grossmann mit zusätzlichem Sicherungsarm gegen das Durchlaufen des Hemmrades nach Herausnahme der Unruh.
Lit.: Martin Huber "Die Lange-Liste", München 2000, Seite 94f. Reinhard Meis "A. Lange & Söhne" München 1997, Seite 211f.
Kurt Herkner "Glashütte und seine Uhren" Dormagen 1978, Seite 152.

schätzpreis
50.00060.000 €
Realisierter Preis
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