90. Auktion

15.11.2014

Lot 416

Frankreich, Höhe 620 mm , circa 1880
Prunkuhr mit Halbstundenselbstschlag in Form der Westfassade der erzbischöflichen Kathedrale und Krönungskirche Notre-Dame in Reims
Geh.: Bronze, feuervergoldet, intarsierter Holzsockel, Dreiportalanlage, flankiert von Strebepfeilern, die sich an den Seiten fortsetzen, reich dekoriertes Mittelgeschoss mit Rosenfenster als Zifferblatt, Lanzettfenstergalerie mit Masswerk, Doppelturmanlage als oberer Abschluss.
Insgesamt ist die Fassade in einen fünfteiligen Aufbau gegliedert, der zur Mitte hin an Breite und Höhe zunimmt: Alle drei Portale besitzen einen ähnlichen architektonischen Aufbau. Über den Eingängen erwachsen die Archivoltenbögen, gekrönt von Wimpergen, zu einem mächtigen Überbau. Die drei Bogenfelder sind durchgehend gefenstert. An den Seiten rahmen Strebepfeiler die Portalanlage, deren Spitzen ebenfalls Wimperge krönen. Die Fensterrosette dominiert das Mittelgeschoss, flankiert von jeweils zwei maßwerkverzierten Lanzettfenstern und Fialen. Die stilisierte Königsgalerie bildet den oberen Abschluss der Fassade, bekrönt von reich mit Maßwerk verzierten Doppeltürmen. Ziffbl.: Bronze, vergoldet, durchbrochen gearbeitet, aufgesetzte Emailkartuschen mit röm Stunden, gebläute Zeiger. Werk: rechteckiges Messing-Vollplatinenwerk, vergoldet, 2 Federhäuser, 1 Hammer / 1 Tonfeder, Hakenhemmung, Schlossscheibe, Kurzpendel mit Fadenaufhängung.
Der Bau der Kathedrale von Reims wurde 1211 begonnen; sie galt seinerzeit als die größte. Die Westfassade ist nach neuester Forschung erst ab 1255 anzusetzen und wurde im 14. Jhd. vollendet.

Verkauft

schätzpreis
2.5004.000 €
Realisierter Preis
9.200 €