92. Auktion

14.11.2015

Lot 320

Gustave Sandoz, Paris, Geh. Nr. 15300, 55 mm, 168 g, circa 1835
Hochfeine, seltene Gold-Savonnette mit Minuten-Tourbillon und Federchronometerhemmung
Geh.: 18Kt Gold, glatt, à goutte, monogrammiert "FM mit Grafenkrone", Werksverglasung. Ziffbl.: Email, radiale röm. Stunden, kleine Sekunde, gebläute Breguet-Zeiger. Werk: Brückenwerk, gekörnt, vergoldet, Kette/Schnecke, auf die Platine aufgesetztes Aufzugs- und Zeigerstellwerk über die Krone, feinst polierter Stahl-Tourbillonkäfig mit verziertem Platin-Ausgleichsgewicht, verschraubte Goldchatons, Goldschrauben-Komp.-Unruh, freischwingende, gebläute Unruhspirale mit Endkurve, ausgeschnittener Unruhkloben.
Gustave Sandoz, oder Jacques-Gustave Sandoz, wie er mit vollem Namen heißt, wurde am 11. September 1836 in Paris geboren; sein Vater, ebenfalls Uhrmacher, stammte aus der Gegend von Neuchatel. Dreizehnjährig trat Gustave bei dem Pariser Uhrmacher Pérusset8 in der Rue de la Monnaie als Lehrling ein. 19 jährig gewann er 1855 den von Napoleon III ins Leben gerufenen "Grand prix d’honneur de l' Association polytechnique". Später arbeitete er in den inzwischen von Boulay übernommenen Werkstätten von Lepine, bei dem bekannten Paul Garnier und bei der Firma Breguet, bevor er sich in der Rue de la Monnaie selbstständig machte. 1861 zog er in die Passage Sainte – Anne um; um diese Zeit beauftragte ihn das Conservatoire des Arts et Métiers mit der Wartung von deren Uhren und Instrumenten, was sehr zu seinem Bekanntheitsgrad beitrug. 1865 zog er ein letztes Mal um, diesmal in das renommierte Palais Royal, wer sich mit der Nummer 147-148 ganz in der Nähe der berühmten Firmen Boucheron und (später) Lalique befand. Einer seiner Chronometer brachte ihm 1882 einen zweiten Preis beim Wettbewerb des Genfer Observatoriums, eine Goldmedaille erhielt er ein Jahr später in Amsterdam. Er vertrat die berühmte schweizer Firma Vacheron & Constantin und zeigte auf der Pariser Weltausstellung 1889 eine exklusiv für diesen Anlaß gefertigte, goldene Damenarmbanduhr, die sich durch Drehen der Lunette aufziehen ließ. Im selben Jahr wurde er Mitbegründer der Société d' Encouragement aux Arts et à l'Industrie. Schließlich wurde er Offiier der französischen Ehrenlegion und Horloger de la Marine; im Jahre 1891 verstarb er. Eine besondere Ehrung erfuhr er, als eine Straße nahe den damaligen Renault-Automobilfabriken nach ihm benannt wurde. Das Geschäft im Palais Royal übernahm sein am 28. Mai 1867 geborener Sohn Gustave Roger; vier Jahre nach der Übernahme zog er in die Rue Royale 10 um.

Verkauft

schätzpreis
26.00040.000 €
Realisierter Preis
28.600 €