91. Auktion

16.5.2015

Lot 187

Paul Philip Barraud, Cornhill, London, Nr. 9127, 63 mm, 178 g, circa 1815
Seltene Goldemailtaschenuhr mit Musikspielwerk für den chinesischen Markt
Geh.: 18Kt Gold, randseitig aufgelegte Halbperlen, rändiertes Mittelteil, exquisites, rückseitiges, polychromes Emailmedaillon mit einer feinen Komposition aus Sommerblumen auf dunkelgrünem Grund, Hebel für M/S (Musik/Ruhe), Pendant und Bügel mit Halbperlen besetzt. Ziffbl.: Email, radiale röm. Stunden, kleine Sekunde, Spade-Goldzeiger. Werk: Brückenwerk, Schlüsselaufzug, gekörnt, vergoldet, 2 fliegende Federhäuser, Zylinderhemmung, vierarmige Messingunruh, fein floral gravierter, durchbrochen gearbeiteter Unruhkloben, spiegelpolierte, anglierte Hebel für Musikspielwerk mit Stiftenscheibe und Vibrationsblättern.
"Obwohl die Firma ihren Ruf für Qualität über Jahrzehnte nachhaltig aufgebaut hatte, erklärt dies noch nicht das Interesse an ausländischen Herstellern - denn was könnte für sie attraktiv sein, was sie nicht selber hätten herstellen können? Die Antwort: emaillierte Uhren aus der Schweiz. Das Exportgeschäft in den Fernen Osten garantierte die Nachfrage von Uhren "nach chinesischem Geschmack", deren Gehäuse in Genf emailliert und zusätzlich mit Halbperlen verziert wurden und diese konnte von der inländischen Produktion unmöglich befriedigt werden. Diese These erklärt die beträchtliche Zahl der Uhren, alle mit 9000er Nummern, deren womöglich feinstes Exemplar auf der Abbildung XXXI illustriert ist, die den Namen Barraud tragen, jedoch gänzlich aus Schweizer Produktion entstammen und offensichtlich für den chinesischen Markt hergestellt wurden."
Quelle: Cedric Jagger, "Paul Philipp Barraud", London 1968, S. 210.
Paul Philipp Barraud (1750 - 1820)
Barraud war ein englischer Uhrmacher in London. Seine Eltern waren Francis Gabriel Barraud und Magadalen Benine geb. Crespin, die eine Tochter eines bekannten hugenottischen Silberschmieds war. 1796 wurde er Mitglied der Clockmakers Company in London und 1810/11 zum Master erhoben. Er ging eine Partnerschaft mit George Jamieson und William Howells ein. Er hatte sieben Kinder und seine Söhne Frederick Joseph, John und James folgten ihm im Geschäft. Zwischen 1796 und 1820 fertigten sie über 1.000 Chronometer.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Philipp_Barraud, Stand 10.02.2012.

Verkauft

schätzpreis
65.00075.000 €
Realisierter Preis
72.000 €