93. Auktion

14.5.2016

Lot 78

Julien Le Roy, 61 x 81 mm, circa 1750
Bedeutende, seltene Äquatorial-Sonnenuhr
Geh.: Silber. Die geographischen Breite des Beobachtungsortes wird mittels der seitlichen Skala eingestellt. Mit dem in der Grundplatte eingelassenen kleinen Magnetkompass wird die Nord-Süd-Richtung und Deklination justiert. Der Schatten des Fadens zeigt die wahre Ortzeit auf einem mit röm. und arab. Ziffern versehenen Zifferblatt. Auf der Rückseite im Boden des Kompasses sind die geographischen Breiten einer Reihe von europäischen Städten aufgeführt.
"Cadran Universel e a Mèridienne - Fait et inventé par julien le Roy"
Abseits der häufiger zu findenden "Butterfly"-Uhren aus derselben Zeit sehen wir hier eine seltene Sonnenuhr des genialen Uhrmachers Julien Le Roy.
Julien Le Roy (1686-1759)
Die führende Rolle der französischen Uhrenfertigung des 18. Jahrhunderts wurde entscheidend durch den herausragenden Uhrmacher Julien Le Roy geprägt. Er wurde 1713 zum Meister avanciert, präsentierte 1717 in der Académie Royale des Sciences eine Äquationsuhr und wurde 1739 königlicher Hofuhrmacher mit eignenen Räumen im Louvre. Er entwickelte den verstellbaren Kloben für das Hemmrad bei Spindeluhren ("potence"), den Repetitionsschlag der Taschenuhren auf Federn statt Glocken oder die "Alles-oder-nichts-Sicherung bei Repetitionsschlagwerken. Seine Erfindungen und Verbesserungen waren von so weitreichender Bedeutung, dass viele Uhrmacher sie sofort in ihre Uhren übernahmen. Julien Le Roy war Direktor der "Société des Arts" und lieferte zusammen mit seinem Sohn die Beiträge über Uhren für die Encyclopédie von Diderot und d'Alembert .

schätzpreis
11.00015.000 €
Realisierter Preis
-