93. Auktion

14.5.2016

Lot 490

Louis Elysée Piguet, Le Locle zugeschrieben, Geh. Nr. 2086, 64 mm, 271 g, circa 1900
Bedeutende, große und sehr schwere "Grande Complication" mit ewigem Kalender, Mondphase, Schleppzeiger-Chronograph, 30 Min.-Zähler, Minutenrepetition und "Carillon" Viertelstundenselbstschlag "Grande Sonnerie" - Originalschatulle
Geh.: 18Kt Gold, Gehäusepunze 'J&Co.', Werksverglasung. Ziffbl.: Email, 7-teilig. Werk: Brückenwerk, 3 Hämmer / 3 Tonfedern, Patent Nr. 6835, Goldschrauben-Komp.-Unruh.
Diese Grande Complication beeindruckt nicht nur durch ihr Gewicht von 271 g und ihre Ausmaße mit 64 mm Durchmesser und einer Höhe von über 25 mm; auch der Zustand von Gehäuse, Zifferblatt und Werk ist ausgezeichnet. Die Bearbeitungsqualität der feinst spiegelpolierten und anglierten Stahlhebel ist herausragend. Eine Wippe gewährleistet den Aufzug beider Federhäuser. Die Minutenrepetition als auch der Viertelstunden-Selbstschlag 'Grande Sonnerie' lassen mit drei Hämmern drei unterschiedlich klingende Tonfedern erklingen, ein so genannter 'Carillon'-Schlag. Dies ist selbst für eine 'Grande Complication' ein selten zu findendes aber höchst aufwändiges Detail, nach einem Patent von César Racine realisiert, der auf diese Art von Komplikationen spezialisiert war und dafür auf der Exposition Nationale Suisse 1896 eine Médaille d'Or erhalten hatte.
Die repräsentative Silber beschlagene Mahagoni-Holzschatulle birgt einen versteckten, sinnreichen Mechanismus mit schiefer Ebene, mit dessen Hilfe durch einen Druck auf die feine Emailmalerei eines Jägers mit Hunden der seitliche Drücker der Repetition der Uhr betätigt wird. So konnte man zu jeder Zeit die Uhrzeit durch die geschlossene Schatulle ertönen lassen. Dies war gerade in der Nacht ein praktischer Aspekt.
Ein äußerst seltenes und erlesenes Stück, das sich bislang in Familienbesitz befand, erscheint hier nun zum ersten Mal auf einer Auktion.

Verkauft

schätzpreis
100.000150.000 €
Realisierter Preis
99.200 €