93. Auktion

14.5.2016

Lot 82

Nicolaus Rugen, München, Höhe 59 mm, circa 1880
Seltene, einzeigrige Miniaturvasenuhr im wasserkrugförmigen Historismus Gehäuse
Geh.: 14Kt Gold. Ziffbl.: vergoldet. Werk: rundes Vollplatinenwerk, Saite/Schnecke, Spindelhemmung.
Das ungewöhnliche Gehäuse in Form eines antiken Wasserkruges ist auf der Korpusrückseite dekoriert mit gravierten Masken und Blumenvasen, die Front mit Delphinköpfen und einer Meerjungfrau. Die Seiten und die Lippe sind verziert mit reliefierten Masken. Das Zifferblatt ist im Zentrum graviert mit einem tanzenden Paar.
Jürgen Abeler verweist in seinem Buch "Meister der Uhrmacherkunst", 2. Auflage, Wuppertal 2010 unter Nicolaus Rugen auf die berühmte Augsburger Uhr- und Kompassmacherfamilie Rugendas:
Nicolaus I Rugendas, 1582 in Melsungen (Hessen) geboren, kam 1608 nach Ausgburg, wo er 1616 Meister wurde; er starb dort 1658. Er war ein anerkannt guter Uhrmacher und hatte zudem das Glück, sich reich zu verheiraten (1608, Sarah Schmidt). 1638/39 war er verordneter und geschworener Meister der Uhrmacher. Von den neun Kindern wurden zwei Söhne, nämlich Hans Jakob I und Nicolaus II (geb. 1619) ebenfalls Uhrmacher. Sein Sohn Nicolaus II. Rugendas lebte von 1619 bis 1695 in Ausgburg als Uhrmacher. Als Meisterstück fertigte er eine Tischuhr, die vom Erzherzog Leopold Wilhelm 1661 gekauft wurde. Von ihm haben sich einige Dutzend Räder, Sonnen- und Monduhren erhalten, allerdings ist man nicht sicher, ob nicht die Räderuhren von seinem Vater angefertigt wurden. Er hatte einen Sohn, Nicolaus III. (1665 -1745), der auch Kleinuhr- und Kompassmacher war.
Provenienz: Baron von Goldschmidt

schätzpreis
5.00010.000 €
Realisierter Preis
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