95. Auktion

6.5.2017

Lot 282

Konvolut aus drei Spindeltaschenuhren
Johan Henner, Würtzburg, 59 mm, 176 g, circa 1740
Extrem seltene, fränkische Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr mit Viertelstundenrepetition
Geh.: Außengehäuse - Silber. Innengehäuse - Silber, Bodenglocke. Ziffbl.: Silber, Champlevé. Werk: Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, 2 Hämmer, dreiarmige Stahlunruh.
Obwohl das Außengehäuse leicht abgegriffen ist, haben wir es hier mit einer hochwertigen, äußerst dekorativen Uhr aus der Feder des angesehensten Würzburger Meisters zu tun, die zudem noch alle zeitgenössichen Dekorationselemente vereint: Der Rand des Außengehäuses ist durchbrochen gearbeitet und aufwändig dekoriert mit Rocaillen, Blattranken, Tieren, Medaillons mit Stadtansichten und einem Maskaron. Das Innengehäuse ist fast makellos, auch hier durchbrochen gearbeitet und ähnlich dekoriert, zusätzlich noch mit dem gravierten Portrait einer höfischen Dame versehen. Das aufwändig gestaltete Champlevé Zifferblatt besitzt römische Stunden und arabische Minuten. Im Zentrum befindet sich die Uhrmachersignatur "Henner Würtzbu" auf einem Sockel einer im Hintergrund angedeuteten Barockarchitektur, flankiert von den Figuren eines antiken Feldherren und der Figur des Herkules, im Hintergrund das Portrait Apollos im Profil.
Johann Henner
Johann Henner wurde 1676 in Wasserburg am Bodensee geboren. 1709 erlangte er die Meisterwürde als Kleinuhrmacher. 1732 ernannte man ihn zum Hofuhrmacher. 1753 nahm er seinen Schwiegersohn Johann Trauner als Mitmeister und Teilhaber seines Geschäftes mit auf. Er starb 1756. Viele seiner Uhren befinden sich in Privatsammlungen, aber auch in diversen Museen, wie z.B. dem Mainfränkischen Museum in Würzburg.
Quelle: Jürgen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst", 2. Auflage, Wuppertal 2010, S. 233.

Verkauft

schätzpreis
3.5005.500 €
Realisierter Preis
6.700 €