95. Auktion

6.5.2017

Lot 235

Johann Gottlieb Kriedel à Cottbus, Höhe 260 mm, datiert 1759
Bedeutende, hochfeine, spätbarocke Miniatur-Tischuhr mit Viertelstunden- / Stundenselbstschlag "Grande Sonnerie", Viertelstunden- / Stundenrepetition und Wecker
Geh.: Messing vergoldet/versilbert. Ziffbl.: silbernes Champlevé-Zifferblatt. Werk: rechteckiges Messing-Vollplatinenwerk, 4 Federhäuser, Kette/Schnecke, 4 gravierte Hämmer / 2 Glocken, Kurzpendel.
Der vergoldete Messingkorpus mit seinem flämischen Giebel und Barockornamenten ist auf der Vorderseite dekoriert mit gravierten Voluten und Akanthuslaub. Das sanft gewölbte Dach hat vier über Eck gestellte Blüten und eine zentrale weibliche Figur mit Ouroborus. Oberhalb des silbernen Champlevé-Zifferblatts befindet sich eine silberne kreisförmige Kartusche mit der Uhrmachersignatur: "J. G. Kriedel Cottbus". Sowohl die Seiten als auch die Front sind mit aufgeschraubten versilberten Zierrahmen mit Fenstern versehen, um das Werk und das Pendel sichtbar zu machen. Auf der Rückseite befindet sich eine Tür mit eingelassenen Glocken, die von zwei Bändern gehalten werden. Das ganze steht auf einem geschwungenen, versilberten Barocksockel mit vier geflügelten Klauenfüßen.
Johann Gottlieb Kriedel ist der Sohn des berühmten Uhrmachers Johann Gottfried Kriedel (auch Kridell, Kriedell, Krid - auch umgek. Ledeirk) aus Budissin (Bautzen)(1702-1757). Ab 1754 lebte und arbeitete auch er in Cottbus. Eine nahezu identische Tischuhr, signiert und datiert von Johann Gottliebs Vater Johann Gottfried und datiert 1749, hatten wir in unserer 88. Auktion (Los Nr. 352) und eine weitere befindet sich im Mathematisch Physikalischen Salon in Dresden. Es ist anzunehmen, dass der Sohn Johann Gottlieb, zwei Jahre nach dem Tod des Vaters eine von ihm begonnene Arbeit fertig stellte und sie mit seiner eigenen Signatur versah.

Verkauft

schätzpreis
7.50012.000 €
Realisierter Preis
12.400 €