95. Auktion

6.5.2017

Lot 204

Josef Jessner in Wien, Höhe 220 mm, circa 1820
Dekorative Reiseuhr mit Wiener 4/4-Schlag "Grande Sonnerie" und Repetition sowie Wecker
Geh.: Messing, feuervergoldet. Ziffbl.: Emailziffernring, guillochiertes, vergoldetes Zentrum. Werk: rundes Messing-Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, 4 Federhäuser, 3 Hämmer / 2 Tonfedern, Glocke, Spindelhemmung, dreiarmige Messingunruh.
Das trommelförmige, guillochierte Gehäuse wird von zwei mit Federn geschmückten Sphingen getragen, die auf einem kissenartigen Unterbau ruhen. Ein junges Mädchen mit ausladendem Gestus und Füllhorn in der Hand bildet den Tragegriff. Der Rückdeckel ist verziert mit der Gravur des Neptun.
Nach den Aufzeichnungen Jürgen Abelers war der Wiener Uhrmachermeister Josef Jessner um 1806 wahrscheinlich auch in Graz tätig. Jessner wurde 1814/1815 zum Meister ernannt. Zwischen 1835-1848 war er Kammeruhrmacher.
Der Stil der Wiener Kutschenuhr entwickelte sich etwa in der Mitte des 18 Jahrhundert; dieser Uhrentyp erfreute sich großer Beliebtheit im ganzen österreichischen Kaiserreich und wurde bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in vielen verschiedenen Formen und Ausführungen hergestellt. Anders als in Frankreich und der Schweiz produzierte man in Wien hierfür hauptsächlich Werke mit 4/4 Stundenschlag mit und ohne Wecker.

Verkauft

schätzpreis
1.8003.500 €
Realisierter Preis
5.400 €