96. Auktion

18.11.2017

Lot 244

A. Lange & Söhne Glashütte - SA, Werk Nr. 62992, Geh. Nr. 62992, 51 mm, 96 g, circa 1912
Historisch interessante Glashütter Präsenttaschenuhr - gefertigt in Qualität 1A - mit Originalschatulle und Originalzertifikat
Geh.: 18Kt Gold, Goldcuvette mit Widmungsgravur: "Dem verdienstvollen Schriftleiter der Deutschen Uhrmacher-Zeitung Herrn Wilhelm Schultz zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum überreicht vom Verlag Carl Marfels A.G., 3. Juni 1914", auf der Rückseite eingelegtes, transluzid kobaltblaues Emailmonogramm "WS" (Wilhelm Schultz). Ziffbl.: Email. Werk: 3/4-Platinenwerk, Goldschrauben-Komp.-Unruh.
Wilhelm Schultz (1854-1921) war ein deutscher Uhrmacher, Autor verschiedener Fachpublikationen und von 1914 bis zu seinem Tod Herausgeber des Deutschen Uhrmacher-Kalenders.
Schultz wurde als einziger Sohn eines aus Berlin stammenden Posamentiermeisters in St. Petersburg geboren. 1858 siedelte die Familie nach Stuttgart über, wo Schultz von 1862 bis 1868 die Realschule besuchte und trotz einer Schwerhörigkeit mit einigen Auszeichnungen abschließen konnte. Von 1868 bis 1872 lernte er das Uhrmacherhandwerk vom Hofuhrmacher Friedrich Martin in Stuttgart. Er arbeitete zwei Jahre als Uhrmacher in Frankfurt am Main und ein weiteres Jahr in Zürich und Biel in der Schweiz, bevor er 1876 nach Stuttgart zurückkehrte. 1879 übernahm er ein Uhrmachergeschäft in München, hatte jedoch mit andauernden gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, so dass er das Geschäft im Herbst 1888 verkaufte und mit Annoncen um eine Beteiligung an einer Uhrengroßhandlung oder einer Uhrenfabrik nachsuchte. Über diese Annoncen wurde Reinhold Stäckel, der Inhaber und Herausgeber der Deutschen Uhrmacher-Zeitung, auf Schultz aufmerksam und bot ihm 1889 eine Anstellung als Redakteur an, die Schultz mit großer Freude annahm. Später wurde er zum Chefredakteur und ab 1914 war er auch Herausgeber des Deutschen Uhrmacher-Kalender. Schultz hatte sowohl ausgezeichnete theoretische wie auch praktische Kenntnisse seines Fachs. Sein Werk "Der Uhrmacher am Werktisch" wurde vielfach neu aufgelegt und in einige andere Sprachen übersetzt. Als einer seiner besonderen Verdienste gilt auch die Verbesserung der Abbildungsqualität in der Deutschen Uhrmacher-Zeitung, die daraufhin zu einer der führenden internationalen Uhrmacher-Fachzeitschriften wurde. Als Vertrauter von Friedrich Anton Kames, der dem Milliardär und Uhrensammler J. P. Morgan als Kunstsachverständiger diente, besichtigte Schultz zahlreiche Museen und Uhrensammlungen auf der ganzen Welt. Seit Gründung des Deutschen Uhrmacher-Bundes war Schultz dessen zweiter Vorsitzender, nach dem Ausscheiden von Carl Marfels 1917 wurde er erster Vorsitzender. Aufgrund seiner Erkrankung musste er den Vorsitz Ende 1920 abgeben und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Schultz starb während eines Kuraufenthaltes in Bad Wörishofen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Schultz_(Uhrmacher), Stand 07.10.2017
Im Jahre 1893 erwarb Carl Marfels die Deutsche Uhrmacherzeitung und übernahm, nach Berlin übersiedelnd, am 1. April 1893 den Verlag derselben. Er verlegte mehrere Uhrmacherzeitschriften, sein Verlag befand sich in der Jägerstrasse 73, Berlin. Am 1. Juni 1897 gründete Marfels den Deutschen Uhrmacher-Bund und übernahm als 1. Vorsitzender dessen Leitung. Der Freund Strassers war ab 1899 bis 1917 Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte. Marfels war Ehrenmitglied der Saxonia und Mitglied der Vereinigung für Chronometrie.

Verkauft

schätzpreis
6.50012.000 €
Realisierter Preis
8.100 €