97. Auktion

12.5.2018

Lot 29

Gustav Gerstenberger, Glashütte i/Sa., Werk Nr. 196, vollendet von R. Miklosch 1998, Durchmesser 80 mm, 272 g, circa 1950/1998
Bedeutendes Tischchronometer mit Zentralsekunde und Federchronometerhemmung
Geh.: Sterlingsilber, Glasboden. Ziffbl.: versilbert. Werk: 1/2-Platinenwerk, Schlüsselaufzug, großes Federhaus, Federchronometerhemmung nach Thomas Earnshaw, schwere "Gerstenberger" Chronometerunruh mit 4 zylindrischen Gewichten und 8 Goldschrauben, freischwingende, gebläute Unruhspirale mit Endkurve.
Gustav Gerstenberger (1886-1983) wurde 1886 in Breslau geboren, wo er auch seine Lehre zum Uhrmacher absolvierte. Ab 1905 besuchte er die Deutsche Uhrmacherschule Glashütte und arbeitete für mehrere Jahre bei J. Assmann, wo er seine Fertigkeiten noch verfeinerte. Er wechselte 1909 in die damals aufstrebende Firma Glashütter Präzisionsuhrenfabrik. Technisch höchst interessiert, besuchte er die Abendvorlesungen Prof. Strassers. In den Jahren von 1912 bis 1914 arbeitete er bei IWC Schaffhausen und widmete sich nach seinem Rückgang nach Glashütte als freier Mitarbeiter bei A. Lange & Söhne ganz der Chronometrie. Gustav Gerstenberger starb 1983 in der Nähe von Dresden.
Gustav Gerstenberger ist einer der Männer, der die mechanische Präzsisionsuhr zu seinem Lebensinhalt machte. Er hatte das Glück, bis zum Zeitalter der Quarzuhren die feinsten Uhren zu vervollkommnen und sie zu höchstmöglichen Gangleistungen zu bringen.
Lit.: Kurt Herkner, "Glashütte und seine Uhren", Dormagen 1978.
Richard Miklosch (1939-2014) aus Herzogenrath bei Aachen befasste sich hauptsächlich mit dem Bau von Tourbillons. Obwohl Jahrgang 1939, war er mit Alfred Helwig und Gustav Gerstenberger gut bekannt, was ihm die Übernahme von dessen Konstruktions-, aber auch Qualitätsprinzipien erleichterte. Seine Uhren zeigten, dass Helwigs konstruktive Grundgedanken auch heute noch kreativ weitergedacht und abgewandelt werden konnten.

Verkauft

schätzpreis
3.8006.000 €
Realisierter Preis
8.700 €