99. Auktion

11.5.2019

Lot 149

Wolfgang Hager, Wolfenbüttel, zugeschrieben, 58 mm, 44 g, circa 1660
Seltene Büchsensonnenuhr mit Kompass
Geh.: Elfenbein, Silber, Messing.
Geschnitztes Elfenbeingehäuse mit Schraubdeckel. Der Sockel der Box trägt eine gebläute Stahl-Kompassnadel auf einer Halterung unter Glas. Rundes silbernes Zifferblatt mit arabischer Stundenskala (4-12-8) über dem Kompass mit Öffnung zur Ansicht des Kompasses. Der magnetische Norden wird durch V-förmige Punkte angezeigt. Magnetische Deklination etwa 2 Grad Ost. Gefedertes Messing-Gnomon mit Blumenmotiven, hergestellt für einen Breitengrad von 52 Grad.
Ein ähnliches Objekt, jedoch mit anderer Blatt- und Gnomon-Gestaltung, befindet sich im National Maritime Museum, Greenwich, New Inv. Nr. AST0293.
Wolfgang Hager wurde 1602 in Steyr in Österreich geboren, ab 1616 war er beim in Augsburg geborenen Uhrmachermeister Daniel Scheyrer für sechs Jahre in der Lehre, danach sein Geselle. Nach Reisen nach Landshut und München ließ er sich in Augsburg nieder. Zwischen 1626 und 1634 stand er in den Diensten des Grafen Günther von Schwarzburg, war wohl um 1650 in Wolfenbüttel tätig, und starb 1674 in Arnstadt. Seine Söhne Michael Tobias und Wolfgang jun. wurden ebenfalls bekannte Uhrmacher.
Referenzen:
Hester Higton: Sonnenuhren in Greenwich, Seite 73 und Günther Oestmann, Uhren und Instrumente der Familie Hager aus Wolfenbüttel und Braunschweig (Braunschweiger Werkstücke, 101). Braunschweig 1999.

Verkauft

schätzpreis
3.7005.000 €
Realisierter Preis
3.800 €