99. Auktion

11.5.2019

Lot 189

Baltazar Martinot à Paris, Höhe 540 mm, circa 1675
Seltene Religieuse im "Hague Stil" mit Halbstunden / Stundenselbstschlag
Geh.: Nussbaum und Ebenholzfurnier, profiliert, seitliche Sichtfenster, verglaste Front mit korinthischen Säulen, Giebel zum Verdecken der Glocke mit vergoldeten Flambeau Fialen. Ziffbl.: Zifferblatttafel mit aufgelegtem vergoldeten Messingziffernring mit eingelegten radialen röm. Stunden auf schwarzem Samtfond. Vergoldete Blütenapplikationen in den Zwickeln, montiertes mit Blütengirlanden verziertes Signaturschild vor Öffnung für Pendelkontrolle. Werk: Rechteckform Messingwerk 110 x 130 mm, signiert, 2 Federhäuser, Schlossscheibe, Spindelhemmung, Zykloidenbacken, Kurzpendel mit Fadenaufhängung.
Balthasar Martinot (1636–1714)
Balthazar Martinot II ist ohne Zweifel der berühmteste Sohn einer großen Uhrmacherfamilie. Er wurde 1636 in Rouen als ältester Sohn von Balthazar Martinot I und seiner Frau Catherine Hubert geboren und starb 1714 in Saint-Germain-en-Laye. Martinot war bereits 1660 in Paris ansässig; er erbte von seinem Schwiegervater Pierre Belon nach dessen Tod den Titel als Uhrmacher der Königin Anna von Österreich und wurde später zum Uhrmacher des königlichen Rates ernannt. Eine Inventaraufnahme im Jahre 1700 offenbarte, dass Martinot den umfangreichsten Lagerbestand an Großuhren in ganz Paris besaß; fünf Jahre zuvor hatte er bereits mit seinem Kollegen Nicholas Gribelin eine großartige Verlosung von Uhren am Hofe organisiert. Martinot zählte die wichtigsten Mitglieder der Gesellschaft wie König Ludwig XIV. und den Dauphin sowie viele der wohlhabendsten Aristokraten zu seinen Kunden. Die Uhren Martinots sind heute in den berühmtesten Museen der Welt zu sehen; darunter sind der Louvre, das Musée de Cluny und das Musée de Pau sowie das Victoria and Albert Museum in London.
Quelle: Tardy, "Dictionnaire des Horlogers Francais", Paris 1972, Seiten 442ff.

schätzpreis
17.00022.000 €
Realisierter Preis
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