101. Auktion

16.11.2019

Lot 340

Konvolut von 8 Taschenuhren, einem Kompass und einem Semikrograph
Vacheron & Constantin à Genève, "Corps of Engineers USA No. 1658", Werk Nr. 381051, Geh. Nr. 234798, 52 mm, 111 g, circa 1920
Beobachtungsuhr mit Chronograph - hergestellt für das US Amerikanische Ingenieurscorps
Geh.: Silber. Ziffbl.: Email. Werk: 2/3-Platinenwerk, Schrauben-Komp.-Unruh.
U.S. Army Corps of Engineers
Die Historie des U.S. Army Corps of Engineers geht zurück auf den 16. Juni des Jahres 1775, als der zweite Kontinentalkongress ein Armeekommando mit einem leitenden Ingenieur und zwei Mitarbeitern ins Leben rief. Der erste Oberingenieur unter General George Washington war Oberst Richard Gridley. Erst im Jahre 1779 schuf der Kongress ein eigenständiges Ingenieurskorps. Dieses sog. Corps of Engineers wirkt seit dieser Zeit bei allen militärischen Aktionen der Vereinigten Staaten mit - seine Einsätze reichen von der amerikanischen Revolution, wo es mit Unterstützung einiger französischer Offiziere an den kriegsentscheidenden Schlachten von Saratoga und Yorktown teilnahm, bis zum Einsatz im Irak in der Gegenwart. Das Corps of Engineers ist seit seiner Gründung vom amerikanischen Kongress damit beauftragt, seine Dienste dem Aufbau und der Arbeit im zivilen Bereich zu stellen. Im 19. und 20. Jahrhundert betreute das Korps den Bau von Küstenbefestigungen, Leuchttürmen, Dämmen und anderen Großprojekten sowie zahlreicher Hafenanlagen.
Gleichermaßen führte das Corps of Engineers im 19. Jhdt. fast die gesamte Kartierung des amerikanischen Westens und der amerikanischen Schifffahrtswege durch.
Die Einsätze des Kommandos machten einen robusten und präzisen Chronographen erforderlich, der allen Anforderungen gewachsen war; daher beauftragte der Oberkommandierende der amerikanischen Truppen im Auslandseinsatz in Bern die Firma Vacheron Constantin damit, einen Prototyp für den Einsatz im Feld zu entwickeln.
Die Uhr sollte ein silbernes Gehäuse haben, ein weißes Zifferblatt mit arabischen Leuchtziffern und -zeigern, sowie ein einfaches Chronographenwerk ohne Zähler. Vacheron Constantin stellte zwei Prototypen her, die am 8. Mai 1918 ausgeliefert wurden; noch am selben Tag erging ein Auftrag für die Lieferung von 5.000 Uhren. Dieser Auftrag legte die Lieferung von Posten zu je 100 Uhren pro Monat fest; falls verfügbar könnten auch 150 bis zu 200 Stück geliefert werden. Von Juli 1918 an bis Ende 1919 wurden insgesamt 3.289 Uhren ausgeliefert, womit der Vertrag als erfüllt galt. Aus den Archiven von Vacheron Constantin geht hervor, dass für das Korps auch eine Anzahl von Armbanduhren mit Silbergehäusen und goldenen Schließen hergestellt wurden.

Verkauft

schätzpreis
1.3003.000 €
Realisierter Preis
5.200 €