102. Auktion

29.6.2020

Lot 255

Bushman, London, Geh. Nr. 268, 54 mm, 139 g, circa 1720
Seltene, zeigerlose Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr mit Repoussé-Außengehäuse mit Darstellung der Britannia
Geh.: Außengehäuse Silber, Innengehäuse Silber. Ziffbl.: Silber, gravierte Szene mit Windmühle. Werk: Vollplatinenwerk, vergoldet, Kette/Schnecke, dreiarmige Eisenunruh, feinst gravierter, durchbrochen gearbeiteter Unruhkloben mit dem Motto des Hosenbandordens "Honi soit qui mal y pense" und dem Wahlspruch der Britischen Monarchen "Dieu et mon droit" .
Diese Uhr kommt ganz ohne Zeiger aus, indem die innere Scheibe mit zwei Öffnungen für die Stundenanzeige gleichzeitig durch ihre Bewegung die Minuten auf der halbkreisförmigen Minutenskala darstellt. Nach der vollen Stunde bei 60 verschwindet das Stundenfenster am rechten Rand und links geht die neue Stunde auf. Das Außengehäuse zeigt ein von Münzen bekanntes Bild der Britannia mit der Umschrift "Aurea florigeris succrescunt poma rosetis" und der Unterschrift "Securitas Britanniae Restituta": Goldene Äpfel wachsen in blühenden Rosenbüschen - Die Sicherheit Britanniens ist wieder hergestellt.
John Bushman (auch Buschman oder Buschmann) wurde 1661 in Augsburg geboren. Als Johannes Busshman heiratete er 1690 in der Christ Church in London die 23-jährige Mary Wyatt. 1692 wurde er als Bruder in die Uhrmachergilde von London aufgenommen und erhielt 1720 den Rang eines Assistenten. Soweit bekannt, arbeitete Bushman bis 1725. Er ist in dem Buch "Merkwürdige Reisen durch Niedersachsen Holland und Engelland" von Zaccharias Konrad Uffenbach, erstmals publiziert 1753, als ebenso guter Uhrenhersteller wie Daniel Quare oder Thomas Tompion erwähnt: "Er ist ein gar bescheidener, mannierlicher und ansehnlicher Mann, der noch gar wohl teutsch spricht und von dem man nicht betrogen wird"! Mehrere Uhren mit Schlangenautomat sind von ihm bekannt.

Verkauft

schätzpreis
2.2005.000 €
Realisierter Preis
6.000 €