104. Auktion

22.5.2021

Lot 158

Markwick Markham & Perigal

Seltene, dekorative Londoner Goldemail-Taschenuhr im Dreifachgehäuse mit Viertelstundenrepetition für den osmanischen Markt

Verkauft

schätzpreis
11.00015.000 €
Realisierter Preis
21.800 €
Merkmale
Gehäuse
Gold und polychromes Email, einseitig verglast, Diamantdrücker, Bodenglocke.
Zifferblatt
Email, radiale osmanische Zahlen, Poker & Beetle-Goldzeiger.
Werk
Vollplatinenwerk, Schlüsselaufzug, 2 Hämmer, dreiarmige Stahlringunruh.
Maße61 mm
Circa1810
LandEnglisch
Gewicht209 g


Das goldene äußere Transportgehäuse mit verglaster Rückseite besitzt einen opak rosa und hellblau emaillierten Rand mit floralem Dekor und ist teilweise durchbrochen gearbeitet. Das Zwischengehäuse aus Gold hat eine von transluzid blauem Email eingefasste Rückseite und zeigt im Zentrum eine feine Emailminiatur einer Ruine inmitten einer üppigen Sommerlandschaft. Der Rand ist ähnlich dekoriert, wie das Transportgehäuse und hat zusätzlich eine gewellte Randinnenseite mit zweifarbigem Blütendekor in Champlevé Email, das sich auf der Rückseite des Innengehäuses wiederholt. Um den schönen Klang des Schlagwerks hörbar zu machen, ist der Rand auch hier durchbrochen gearbeitet und zusätzlich aufwändig handgraviert.
James Markwick & Markwick Markham
James Markwick und sein Sohn James waren beide bedeutende Uhrmacher, die in London lebten und arbeiteten. Der ältere Markwick wurde am 25. Juni 1656 Lehrling bei Richard Taylor und später bei Edward Gilpin. Er wurde am 6. August 1666 als frei von der Londoner Uhrmacher-Gilde verzeichnet, und hatte von 1674 bis 1699 selbst sechs Lehrlinge. 1673 übernahm er die Werkstatt von Samuel Betts nahe der Londoner Börse. Obwohl er Mitglied der Gilde war, kümmerte er sich nur selten um deren Belange und beendete seine Tätigkeiten dort ab 1700 völlig. Markwick arbeitete bis circa 1706. Sein Sohn James Markwick Jr. wurde aufgrund des väterlichen Vermögens im Jahre 1692 als frei von der Gilde verzeichnet; er war ein hervorragender Uhrmacher und 1720 Meister der Gilde. Er galt als einer der Ersten, der Lagersteine verwendete. Markwick Jr. ging später eine Partnerschaft mit seinem Schwiegersohn Robert Markham ein, der den gemeinsamen Betrieb dann unter dem Namen Markwick Markham weiterführte. Markwick Markham wurde später bekannt für Uhren, die für den türkischen Markt bestimmt waren. Markham selbst und sein Nachfolger gingen zum Ende des Jahrhunderts dazu über, die Namen anderer Uhrmacher mit ihrer für den Markt im Osten bestimmten Ware zu verbinden. Die betreffenden Uhrmacher waren Francis Perigal, Peter Upjohn, H. Story, Borrell, John Johnson, Louis Recordon, Dupont - jeder selbst ein angesehener Uhrmacher mit eigener Produktion.