105. Auktion

13.11.2021

Lot 128

Cartier
Montre bracelet baguette à mouvement Duoplan

Bedeutende, extrem seltene Miniatur Vintage Damenarmbanduhr "Montre bracelet baguette à mouvement Duoplan" mit dem kleinsten mechanischen Uhrwerk - mit originaler Cartier Schatulle

schätzpreis
8.00012.000 €
Realisierter Preis
-
Merkmale
Gehäuse
Platin, Druckboden mit verschraubten Seitenteilen, rückwärtiger Aufzug, 18 kt Rotgold Faltschließe.
Zifferblatt
Weiß.
Werk
European Watch & Clock Co.
Geh.-Nr.24915
Cal.101
Maße6 x 30 mm
Circa1932
LandFrankreich / Schweiz


Das rechteckige, nur 6 mm breite Gehäuse besitzt kannelierte, bewegliche Bandanstöße und ein ledernes Kordelarmband mit einer 18 karätigen Rotgold Faltschließe. Das weiße Zifferblatt mit den arabischen Zahlen ist mit der Signatur "Cartier France" versehen, das 17-steinige Miniatur-Formwerk mit Seitenankerhemmung und Glucydur-Schraubenunruh mit der Signatur European Watch & Clock Co..
Die European Watch & Clock Co. war ab dem frühen 1920er Jahren eine Kooperation zwischen Cartier und dem Uhrmacher Edmond Jaeger, der ab 1907 Rohwerke von LeCoultre & Cie bezog. 1930 ging er mit Jacques-David LeCoultre unter der Firmenbezeichnung Jaeger-LeCoultre eine Partnerschaft ein.
Bei seiner Vorstellung in den 1920er Jahren war das von Henri Rodanet (1884-1956), dem technischen Leiter der Etablissements Ed. Jaeger, entwickelte Kaliber Duoplan eines der kleinsten Uhrwerke mit einer ernst zu nehmenden Genauigkeit. Möglich machte dies die Konstruktion in zwei Ebenen (daher der Name des Modells), die auf minimaler Grundfläche doch Platz für eine ausreichend große Unruh bot. Die Aufzugskrone wurde auf der Rückseite ins Gehäuse eingelassen. In vielen verschiedenen Ausführungen gebaut, wurde die Jaeger Duoplan-Damenuhr ein äußerst erfolgreicher Klassiker. Im Jahr 1929 entwickelten die Uhrmacher der ein Jahr später in "Jaeger-LeCoultre" umbenannten Firma eine kleinere Version des Duoplan-Uhrwerks, das sie Kaliber 101 nannten. Das Duoplan-Kaliber 101 ist mit einer Länge von 14 mm, 4,8 mm Breite und 3,4 mm Höhe bis heute das kleinste mechanische Uhrwerk der Welt und wird auch heute noch in geringer Stückzahl produziert, da alle Teile einzeln von Hand gefertigt werden müssen. Seine ursprünglich 74 (heute 98) Bauteile wogen zusammen gerade ein Gramm. Die exklusivsten Schmuckuhren der Welt wurden und sind nach wie vor mit dem Miniatur-Kaliber 101 ausgestattet und schmücken die Handgelenke der privilegiertesten Frauen. 1953 trug Königin Elisabeth II. bei ihrer Krönung eine Jaeger-LeCoultre 101.
Diese Uhr war Bestandteil der Auktion "The Magical Art of Cartier", die 1996 in Genf stattgefunden hat. Sie ist abgebildet und beschrieben unter der Lot Nummer 308.