103. Auktion

7.11.2020

Lot 228

Vermutlich Augsburg, 160 x 160 x 90 mm, circa 1620
Qualitätsvolle, astronomische, quadratische Horizontal-Tischuhr mit Viertelstundenselbstschlag, Wecker, Mondphase und Mondalter in ihrer originalen, mit Leder überzogenen Reiseschatulle
Geh.: Messing, feuervergoldet, profiliert, seitlich aufgeschraubte, verglaste, silberne Sichtfenster, vier silberne Tatzenfüße, silberne Bodenplatte mit Scharnier, kleine Bodenglocke für die Viertelstunden, große Bodenglocke für die Stunden. Ziffbl.: feuervergoldetes Messing, silberner Ziffernring. Werk: Messing, feuervergoldet, aufgelegtes, durchbrochen gearbeitetes Rankwerk, drei Federhäuser, Kette/Schnecke, Schweinstborstenregulierung, Spindelhemmung, Schlossscheibe, gebläutes Gesperr, zweiarmige Eisenunruh, Schweinsborstenregulierung, großer floral gravierter und durchbrochen gearbeiteter Unruhkloben, zwei Hämmer mit gravierten Köpfen, ein gebläuter Hammer für Wecker.
Diese schön gestaltete, vermutlich süddeutsche Renaissance Tischuhr präsentiert sich in einem Gehäuse, das auf ein Minimum dekoriert ist. Einzig die ausladenden Tatzenfüße und die vier querovalen Sichtfenster aus Silber, sowie zwei blütenverzierte Zeiger und die Gravuren geflügelter Cherubsköpfe in den Zwickeln des schauseitigen Zifferblatts dienen als sichtbare Dekoration. Im Zentrum des mehrteiligen Zifferblatts befindet sich eine Scheibe mit graviertem Aspektenschema und kreisrunder Öffnung für die Mondphasen, darunter ein Mondalterring. Es folgen die silberne, drehbare Weckerscheibe und der silberne Stundenziffernring mit röm. Zahlen, eingefasst in einen feuervergoldeten Messingring mit arab. 5-Minuten Anzeige und Viertel-Einteilung I-IIII.
Ein langer, gebläuter, mittig aufgesetzter Zeiger zeigt die Minuten, ein langer, an der Aspektenscheibe montierter, blütenverzierter Zeiger die Stunden und ein kurzer gebläuter Eisenzeiger in Halbmondform und kleiner Spitze das Mondalter. Als Weckerzeiger dient ein kurzer blütenverzierter Zeiger, der ebenfalls an der Aspektenscheibe montiert ist.
Eine ähnliche Horizontaltischuhr ist abgebildet und beschrieben in: H.M. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", Band I, Wilsele 2004, Seite 140f. Sie stammt von Johann Sayller aus Ulm und wurde um 1630 gefertigt.

Verkauft

schätzpreis
25.00030.000 €
Realisierter Preis
24.000 €