90. Auktion

15.11.2014

Lot 177

Vermutlich Jean-Baptiste Carnay, Paris, 72 x 23 mm, circa 1783
Hochfeine, runde Bonbonniére mit doppelseitigen Miniaturportraits
Geh.: 18Kt Gold, Gehäuseherstellerpunze "JB(C?)" mit Krone (vermutlich Jean-Baptiste Carnay), spätere Goldpunze Paris 1838-1846, Gebührenstempel gekreuztes Doppel-L: Henri Clavel (1781-1783), Pariser Zunft-Jahrespunze "U" von 1783.
Runde Dose. Der lose Deckel und der Boden mit späterer Biedermeier Emailminiatur auf Bein unter Glas, Darstellung von Mr. Hobbit nach rechts gewandt im blauen Mantel, im Boden eine Dame nach links gewandt im blauen Kleid mit zweireihiger Perlenkette. Die Seite mit transluzid grünem Email und goldenem Sternendekor auf guillochiertem Grund zwischen einer Rankenbordüre aus transluzid grünen Emailblättern und opaleszent weißen und rosafarbenen Emailperlen.
Jean-Baptiste Carnay
J.B. Carnay begann seine Lehre 1747 bei Jean-Gabriel Agard und beendete sie bei Louis-Claude Godin nach Agards Tod im Jahr 1750. Mit Pierre-Genest Leguerinière als Bürgen wurde Carnay im März 1764 Meister. Die Archive führen Carnay als Juwelier und Hersteller mit einer Diamantkrone als Zeichen; er arbeitete bis 1793 erst am Quai de l’Horloge und dann am Quai des Morfondus. Carnay gab zweimal eine Suchmeldung heraus mit Gegenständen, die aus seiner Werkstatt abhanden gekommen waren; einer davon war ein Gehstock mit einem goldenen Griff, der andere ein punziertes Goldarmband mit einem Portraitbildnis. Bei den Objekten, die von Carnay noch erhalten sind, handelt es sich meist um Arbeiten in verschiedenfarbigem Gold; es exisitiert jedoch im Metropolitan Museum auch noch eine Goldemail-Schnupftabaksdose, die als Abbildung Nr. 127 im Buch von Clare Le Corbeiller, "European and American Snuff Boxes 1730-1830", London 1966, dargestellt ist.

schätzpreis
28.00035.000 €
Realisierter Preis
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