90. Auktion

15.11.2014

Lot 178

Julien Le Roy à Paris, 43 mm, 72 g, circa 1750
Hochfeine, seltene Goldemail-Spindeltaschenuhr
Geh.: 18Kt Roségold, gravierte Goldlunette umgeben von einem grün gemusterten Emailrand; die Rückseite mit polychromer Emailkartusche, Darstellung eines zeitgenössisch gekleideten höfischen Paares, welches von einem Mooren belauscht wird, volutenverzierter Rahmen und grün gemusterter Hintergrund; im Inneren des Rückdeckels polychromes Blütenbouquet; großes Außenscharnier. Ziffbl.: Email, radiale röm. Stunden, Louis-XVI-Zeiger. Werk: Vollplatinenwerk, feuervergoldet, signiert, Kette/Schnecke, quadratische Balusterpfeiler, dreiarmige Stahlunruh, fein floral gravierte und durchbrochen gearbeitete Unruhbrücke.
Julien Le Roy
Die führende Rolle der französischen Uhrenfertigung des 18. Jahrhunderts wurde entscheidend durch den herausragenden Uhrmacher Julien Le Roy geprägt. Er wurde 1713 zum Meister avanciert, präsentierte 1717 in der Académie Royale des Sciences eine Äquationsuhr und wurde 1739 königlicher Hofuhrmacher mit eignenen Räumen im Louvre. Er entwickelte den verstellbaren Kloben für das Hemmrad bei Spindeluhren ("potence"), den Repetitionsschlag der Taschenuhren auf Federn statt Glocken oder die "Alles-oder-nichts-Sicherung bei Repetitionsschlagwerken. Seine Erfindungen und Verbesserungen waren von so weitreichender Bedeutung, dass viele Uhrmacher sie sofort in ihre Uhren übernahmen. Julien Le Roy war Direktor der "Société des Arts" und lieferte zusammen mit seinem Sohn die Beiträge über Uhren für die Encyclopédie von Diderot und d'Alembert .

Verkauft

schätzpreis
6.0008.000 €
Realisierter Preis
6.200 €