91. Auktion

16.5.2015

Lot 699

S. Smith & Son, 9 Strand, London, Makers to the Admirality & the Indian Government, Werk Nr. 191-232, Geh. Nr. 191-232, 55 mm, 159 g, circa 1900
Schwere Präzisionstaschenuhr mit 34 Minuten Karussell - "Revolving Lever Escapament" - getestet am Observatorium in Kew und bewertet mit "Class A, 88.0 marks especially good"
Geh.: 18Kt Gold, gestuft, glatt, Goldcuvette, Gehäusemacher-Punzzeichen "SS" (Samuel Smith, London). Ziffbl.: Email, gebrochen weiß (Willis), radiale röm. Stunden, Zentralsekunde, signiert, nummeriert, gebläute Spade-Zeiger. Werk: 3/4-Platinenwerk, gekörnt, vergoldet, chatoniert, Goldschrauben-Komp.-Unruh, gebläute, freischwingende Unruhspirale, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh.
S. Smith & Son.
Die führende Firma Londons für qualitativ hochwertige und komplizierte Uhren zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts wurde 1851 vom Juwelier und Uhrmacher Samuel Smith gegründet. Nicole Nielsen stellte Uhren für Smith her. Neben einem umfangreichen Sortiment an Uhren und Großuhren für Privatkunden stellte Smith auch zuverlässige Chronometer her und konnte so die Admiralität beliefern. Unter der Leitung von Herbert S.A. Smith entwickelte sich die Firma zu einem großen Fabrikationsbetrieb mit eigenen Forschungslaboratorien; auch in der darauffolgenden Generation blieb die Firma in Familienbesitz und erweiterte unter Sir Alan Herbert Smith ihre Produktpalette um Automobil- und Flugzeuginstrumente. Die Jahrhundertwende war eine Zeit des allgemeinen Niedergangs im britischen Uhrenbau; einige britische Uhrmacher schufen jedoch gerade zu dieser Zeit wunderbare, hochkomplizierte Uhren, wie um der Welt damit zu sagen "Seht, wir sind immer noch die Besten!". Einige dieser Uhren wurden in Zusammenarbeit mit den bekanntesten Schweizer Uhrmacherfirmen hergestellt. Beteiligte Uhrmacher waren in London Charles Frodsham, Edward John Dent und Samuel Smith; dazu kam noch J.W. Player in Coventry. Die vorliegende Uhr hebt sich sogar unter allen britischen Uhren mit großer Komplikation des 20. Jahrhunderts hervor. Das Zifferblatt wurde vom berühmten britischen Hersteller Willis gefertigt, dessen Zifferblätter immer als außergewöhnlich zu bezeichnen sind. Das Werk ist gleichermaßen ungewöhnlich - es handelt sich um ein mit äußerster Detailgenauigkeit gefertigtes großes Werk mit einem ausgesprochen raffinierten Mechanismus, der zeitweise zwei Funktionen über eine einzige Achse der Kadratur (einem komplizierten zusätzlichen Mechanismus unter dem Zifferblatt) ausführt. Einige der Funktionen, obwohl zu der Zeit nicht neu, nutzen doch innovative Konzepte; so ist zum Beispiel die Vorrichtung, die den Schlagmechanismus während des Stellens der Uhr ausrückt, einfach und doch absolut zuverlässig konstruiert.

Verkauft

schätzpreis
9.50011.000 €
Realisierter Preis
13.100 €