91. Auktion

16.5.2015

Lot 523

George Prior, London, 56 mm, 150 g, circa 1820
Prachtvolle, nahezu neuwertige Goldemail-Taschenuhr im Dreifachgehäuse mit Viertelrepetition für den osmanischen Markt
Geh.: Außengehäuse - 18Kt Gold, verglast, durchbrochen gearbeitet, à goutte, floral graviert, polychrom emailliert, fünfteiliges Außenscharnier. Zwischengehäuse - 18Kt Gold, durchbrochen gearbeitet, floral graviert, à goutte, polychrom emailliert, auf der Rückseite exquisites transluzides polychromes Emailmedaillon mit der Darstellung einer maritimen Szene, fünfteiliges Außenscharnier. Innengehäuse - 18Kt Gold, aufwändig floral handgraviert und durchbrochen gearbeitet, Bodenglocke, Werkschutzkappe, großer gefasster Diamant auf Pendant. Ziffbl.: Email, radiale osmanische Zahlen, gebläute Stahlzeiger. Werk: Vollplatinenwerk, Schlüsselaufzug, gekörnt, vergoldet, 2 Hämmer, 2 Federhäuser, Zylinderhemmung, dreiarmige Stahlunruh, fein floral gravierte Unruhbrücke, Diamantdeckstein auf Unruh.
Sowohl die angewandte Uhrentechnik, als auch die Gehäuseauslegung dieser Uhren für den türkischen Markt waren zu dieser Zeit, also 1817 und erst recht später, bereits antiquiert, aber Edward Prior und einige seiner Zeitgenossen, wie George Prior (II), George Charle, Markwick Markham-Perigal und Isaac Rogers, hatten sich auf die Produktion solcher Uhren spezialisiert, weil gerade der türkische Markt – sei es aus Tradition oder aus Freude an den vorzüglich verzierten Werken und Gehäusen – diese weiterhin forderte. Man sagt sicherlich zu Recht, dass viele dieser Uhren – und dazu gehört mit Sicherheit die vorliegende – England nie verlassen haben, weil sie wegen ihrer exotischen Schönheit auch im eigenen Land begeisterte Anhänger fanden, die sie als Schmuckstücke in ihre Schubladen legten; daher auch oft – wie in unserem Falle - der absolut neuwertige Zustand dieser Pretiosen. Die wunderschönen Goldemail-Gehäuse sind höchstwahrscheinlich Arbeiten des Goldschmieds Augustus Newman in 7 Plumptree Street, Bloomsbury, London, dessen Marke am 4. 11. 1813 zum ersten Mal erscheint; wer die romantischen Gemälde auf den Übergehäusen dieser Uhren jeweils gemalt hat, ist bis heute ein Rätsel.

Verkauft

schätzpreis
40.00060.000 €
Realisierter Preis
43.400 €