91. Auktion

16.5.2015

Lot 196

Joseph Thaddäus Winnerl à Paris, Werk Nr. 32, 145 x 140 x 145 mm, circa 1853
Bedeutendes, kleines Schiffschronometer mit 49h Gangreserveanzeige für den "Services Maritimes des Messageries Impériales". Eines der frühesten existierenden Schiffschronometer von Joseph Thaddäus Winnerl
Geh.: Mahagoni, eingelegtes Signaturschild, seitlich klappbare Tragegriffe, zweiteilig mit Schieber, Gehäuseschlüssel. Ziffbl.: versilbert, signiert, nummeriert, radiale röm. Zahlen, kleine Sekunde bei "12", gebläute Breguet-Zeiger. Werk: Messingwerk, poliert, Zierschliff, Durchmesser 63 mm, profilierte Pfeiler, Kette/Schnecke, Federchronometerhemmung nach Thomas Earnshaw, geschliffene Schrauben, schwere Chronometerunruh mit 2 Gewichten und 4 Schrauben, freischwingende, gebläute, zylindrische Unruhspirale, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh, chatonierter Rubindeckstein auf Chronometerrad.
Joseph Thaddäus Winnerl (1799-1886)
Joseph Thaddäus Winnerl wurde am 25. Januar 1799 in Mureg/Steiermark geboren. Er absolvierte eine Lehre bei Georg Fidel Schmidt in Graz, wo er 1816 freigesprochen wurde. Ab 1823 arbeitete Winnerl in Breslau und anschließend bei Kessels in Altona, bei Urban Jürgensen in Kopenhagen und ab 1829 in Paris wo er u.a. bei Breguet et fils arbeitete. 1831 fertigte er die erste Taschenuhr mit "seconde independante". Ihr zentral angeordneter Sekundenzeiger ließ sich unabhängig vom Uhrwerk beliebig oft anhalten und wieder starten, aber nach Beendigung der Zeitnahme lief der Zeiger nur langsam zum Nullpunkt zurück. Erst dann konnte ein neuer Stoppvorgang beginnen. 1832 machte er sich in Paris selbständig und fertigte Marinechronometer, Präzisionstaschenuhren und Präzisionspendeluhren.
Quelle: http://watch-wiki.org/index.php?title=Winnerl,_Joseph_Thadd%C3%A4us_%281799-1886%29, Stand 30.03.2015.
Ferdinand Adolf Lange arbeitete auf seiner Wanderschaft von circa 1838 bis 1841 für Winnerl und hatte dort nach kurzer Zeit die Stellung eines Werksführers innne. 1839 gewann Winnerl in Paris eine Goldmedaille für seine Konstruktionen. Er war ein hervorragender Hersteller von Chronometern und Unruhen und entwickelte außerdem eine eigene Kompensationsunruh.
Messageries Maritimes (MM)
1835 gründete die französische Regierung die staatlich kontrollierte Reederei Compagnie des Services Maritimes de Messageries Nationale, um einen Liniendienst zwischen Marseille und den Levante-Häfen im östlichen Mittelmeer zu unterhalten. Mit Wiedereinsetzung der Monarchie in Frankreich, 1853, änderte die Reederei den Namen in Cie. des Services Messageries Imperiales. In den nächsten fünf Jahren expandierte die Gesellschaft dramatisch und 1857 zählte die Flotte bereits 57 Passagier- und Frachtschiffe. Nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1871 und dem endgültigen Ende der Monarchie wurde die Reederei erneut umbenannt, in Compagnie des Messageries Maritimes (MM).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Messageries_Maritimes, Stand 30.03.2015.

schätzpreis
19.00025.000 €
Realisierter Preis
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