94. Auktion

12.11.2016

Lot 150

Werkstatt von James Cox zugeschrieben, London, 110 x 57 x 49 mm, circa 1770
Museales, smaragdbesetztes Achatnecessaire von herausragender Qualität mit exquisiten Emailpotraits  
Geh.: 18Kt Gold, Messing vergoldet, orange-roter Achat, polychromes Email, Smaragde.
Das rechteckige Kästchen erhebt sich auf vier Rocaillenfüßen. Der gestutzte pyramidenähnliche Deckel ist verziert mit fünf Knauffialen. Der Korpus ist dekoriert mit orange-roten Achatplatten und vergoldeten, punzierten Bronzebeschlägen mit floralen Girlanden, Voluten und Rocaillen, sowie einem Hund links und einem Hirsch auf der rechten Seite. Die Rückseite ziert eine Schäferinnenszene, die Deckelseiten Vögel. Auf der Vorderseite befinden sich drei ovale Emailmedaillons mit Damenportraits, jeweils eingefasst von einer Smaragdbordüre, und ein smaragdverzierter Drücker zum Öffnen des Gehäuses. Im Inneren befinden sich zwei Glasflakons mit vergoldeten Stöpseln, eine Pinzette, ein Bleistift, ein Löffelchen, ein emailverzierter Klappspiegel, ein Zahnstocher und zwei Elfenbeintanzkärtchen.
James Cox (circa 1723-1800) wurde um 1723 in London, als Sohn eines Schneiders geboren. 1745 wurde er von der Clockmaker's Company frei gesprochen. Zu dieser Zeit war er als Goldschmied verzeichnet, er nannte sich selbst auch "Juwelier". Im Dezember 1745 heiratete er Elizabeth Liron. Im Juni desselben Jahres hatte er ein Geschäft in Racquet Court, welches bis 1756 bestand. Im selben Jahr ging er eine Partnerschaft mit Edward Grace ein und zog in größere Räumlichkeiten in der Shoe Lane. Allerdings gingen Cox & Grace im November 1758 bankrott, doch dies konnte Cox nicht stoppen für seine Arbeit weiter Werbung zu machen. Er behielt die Räumlichkeiten in der Shoe Lane und arbeitete weiter. Im Juli 1763 wurde sein Konkursverfahren beendet. Während der 1760er Jahre und Anfang der 1770er Jahre wurde Cox für aufwändige und luxuriöse, musikalische Automaten und edelsteinbesetzte Uhren aus Edelmetallen berühmt. Diese Kostbarkeiten waren vor allem für den osmanischen, indischen und chinesischen Markt bestimmt, insbesondere für den Hof des chinesischen Kaisers selbst.
Cox erlangte durch die Eröffnung seines Museums im Londoner Spring Garden in der Zeit zwischen 1772 und 1775 großen Ruhm. Es handelte sich um einen prachtvollen Schauplatz mit wundervollen Ausstellungsstücken verschiedener zeitgenössicher Kunsthandwerker. Doch schon bald fand sich Cox erneut in finanziellen Schwierigkeiten. Seine Kassen waren leer, sein Lagerbestand, in welchen er enorm investiert hatte, jedoch umso größer. Um Abhilfe zu schaffen, verkaufte Cox einige Kostbarkeiten aus seinem Lager. Im Juli und Dezember 1772 fanden zwei Auktionen bei Christies's statt. Darüber hinaus eröffnete er im selben Jahr im Great Room at Spring Gardens ein Museum für mechanische Kunst. Innerhalb der drei Jahre seines Bestehens war das "Cox-Museum", aufgrund seines erstaunlich hohen Eintrittsgeldes von einer halben Guinee, Stadtgespräch in London.

Verkauft

schätzpreis
39.00050.000 €
Realisierter Preis
44.200 €