95. Auktion

6.5.2017

Lot 111

Markwick Markham & Perigal, London, Werk Nr. 9895, 45 mm, 80 g, circa 1815
Goldemail-Spindeltaschenuhr im Dreifachgehäuse für den osmanischen Markt - Sommerblüten
Geh.: 18Kt Gold/polychromes Email. Ziffbl.: Email. Werk: Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, Goldschrauben-Komp.-Unruh.
Die Werkschutzkappe trägt die Gravur: "Converted by T. Martin & Co., 151 Regent Street", diese bezieht sich auf eine schonende Modernisierung des Uhrwerkes.
Hierbei wurden eine damals zeitgemäße Spitzzahn-Ankerhemmung sowie eine Goldschrauben-Kompensations-Unruh eingebaut.
Die drei Gehäuse dieser Uhr sind maximal aufwändig gearbeitet:
Das einseitig verglaste Außengehäuse besitzt einen gewellten Außenrand mit floralen Gravuren; desweiteren opak rosafarbenes Email mit transluzid roten Champlevé Blüten. Der gewellte Innenrand ist opak blau und transluzid rot emailliert. Das Zwischengehäuse mit gewelltem Außenrand ist floral graviert und mit opak blauem Email mit transluzid roten Champlevé Blüten dekoriert; auf der Rückseite befindet sich ein achteckiges, leicht gewelltes, polychrom bemaltes Emailmedaillon mit einem Sommerblumenbouquet vor hellblauem Grund. Das Innengehäuse ist randseitig verziert mit transluzid rotem Blütendekor auf opak türkisblauem Grund. Die Rückseite besitzt ein zentrales leicht geschweiftes, achteckiges Medaillon mit hochfeiner Miniaturmalerei eines Sommerblumenbouquets vor guillochiertem und transluzid rosafarbenem Grund, umgeben von einer transluzid roten Emailbordüre. Die Lunette mit rot/weißer Wellen-Bordüre, der Hals mit rot/weiß gestreiftem Dekor.
James Markwick & Markwick Markham
James Markwick und sein Sohn James waren beide bedeutende Uhrmacher, die in London lebten und arbeiteten. Der ältere Markwick wurde am 25. Juni 1656 Lehrling bei Richard Taylor und später bei Edward Gilpin. Er wurde am 6. August 1966 als frei von der Londoner Uhrmacher-Gilde verzeichnet, und hatte von 1674 bis 1666 selbst sechs Lehrlinge. 1673 übernahm er die Werkstatt von Samuel Betts nahe der Londoner Börse. Obwohl er Mitglied der Gilde war, kümmerte er sich nur selten um deren Belange und beendete seine Tätigkeiten dort ab 1700 völlig. Markwick arbeitete bis circa 1706.
Sein Sohn James Markwick Jr. wurde aufgrund des väterlichen Vermögens im Jahre 1692 als frei von der Gilde verzeichnet; er war ein hervorragender Uhrmacher und Meister der Gilde. Er galt als einer der Ersten, der Lagersteine verwendete. Markwick Jr. ging später eine Partnerschaft mit seinem Schwiegersohn Robert Markham ein, der den gemeinsamen Betrieb dann unter dem Namen Markwick Markham weiterführte. Markwick Markham wurde später bekannt für Uhren, die für den türkischen Markt bestimmt waren. Markham selbst und sein Nachfolger gingen zum Ende des Jahrhunderts dazu über, die Namen anderer Uhrmacher mit ihrer für den Markt im Osten bestimmten Ware zu verbinden. Die betreffenden Uhrmacher waren Francis Perigal, Peter Upjohn, H. Story, Borrel, John Johnson, Louis Recordon, Dupont - jeder selbst ein angesehener Uhrmacher mit eigener Produktion.

Verkauft

schätzpreis
19.00025.000 €
Realisierter Preis
21.500 €