95. Auktion

6.5.2017

Lot 103

Jean-Baptiste-André Furet, Hger. du Roi à Paris, Werk Nr. 1760, 48 mm, 81 g, circa 1785
Feine, französische Goldemail-Spindeltaschenuhr mit lapislazuli- und heliotropverziertem Schlüssel
Geh.: 14Kt Gold/polychromes Email. Ziffbl.: Email. Werk: Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, dreiarmige Messingunruh.
Diese bestens erhaltene Taschenuhr hat eine hochfeine Emailbemalung auf der Rückseite. Auf strahlend himmelblauem Grund ist eine zeitgenössich gekleidete, junge Frau mit einer Rose in der Hand zusammen mit einem kleinen Jungen an einem Ufer spielend dargestellt. Das Medaillon ist eingefasst von einem schmalen Goldrand. Die Lunetten auf der Vorder- und Rückseite sind verziert mit opakem und transluzidem Champlevé Email.
Jean-Baptiste-André Furet (1720-1807) stammte aus einer bekannten Uhrmacherfamilie. Im Atelier seines Vaters arbeitete er von 1746 bis etwa 1749, danach in der Rue Saint-Honoré. 1783 wurde ihm der Titel "Horloger ordinaire du Roi pour sa bibliothèque" verliehen. Gegen Ende des Jahres 1785 geriet Furet in finanzielle Schwierigkeiten, was zu gerichtlichen Prozessen und Auseinandersetzungen führte und schliesslich 1786 im Bankrott endete. Das Inventar war beeindruckend und enthielt 98 Pendulen, 154 andere Uhren und 33 Werke im Wert von ungefähr 100.000 Livres. Darunter war auch die berühmte Pendule "Negresse", die Marie-Antoinette ihrem Sohn, dem zukünftigen König Louis XVII, schenkte. Furets Werke befinden sich heute in bedeutenden Museen, wie dem Louvre in Paris oder den königlichen Sammlungen in London.

Verkauft

schätzpreis
3.0006.000 €
Realisierter Preis
2.100 €